Finanzkennzahlen Ökonomie Kennzahlen Weleda Gruppe Nettoumsatz Nettoumsatz Naturkosmetik Nettoumsatz Arzneimittel Betriebsergebnis (EBIT) EBIT in % vom Umsatz Jahresergebnis Geldfluss aus Betriebstätigkeit Nettoguthaben (+) 2 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Vollzeitstellen (FTE) per 31.12. Bilanzsumme Eigenkapital Eigenkapitalquote Kennzahlen Weleda AG Jahresergebnis Eigenkapital Ausschüttung in % vom Nominalwert k c i l B n e n i e f u a n e l h a z n n e K e g i t h c i W  2020 in TEUR 2020 in TCHF 1 2019 in TEUR 2019 in TCHF 1 Veränderung 2020 / 2019 auf Basis EUR- Werte in % 424 059 333 182 90 877 22 317 5,3 % 7 690 38 017 73 277 12 385 2 169 284 824 153 257 53,8 % 453 937 356 657 97 280 23 889 8 232 40 696 79 253 13 258 308 051 165 755 10 625 95 432 7,0 % 3 429 268 326 981 102 287 15 906 3,7 % 12 980 26 626 47 689 14 454 2 181 277 955 146 992 52,9 % 477 548 363 757 113 791 17 695 14 440 29 621 51 838 16 080 302 138 159 781 223 84 584 0,0 % – 1,2 + 1,9 – 11,2 + 40,3 – 40,8 + 42,8 + 53,7 – 14,3 – 0,6 + 2,5 + 4,3 + 12,8 1 Zu Stichtags­ bzw. Jahresdurchschnittskursen 2 Flüssige Mittel und Wertpapiere abzüglich kurzfristiger und langfristiger Finanzverbindlichkeiten 3 Gemäss Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung vom 4. Juni 2021 Wertschöpfungsrechnung 2020 in Mio. EUR 2020 in % 2019 in Mio. EUR 2019 in % Veränderung 2020 / 2019 in % Entstehung Abgegebene Leistung (Umsatz, sonstige Erträge und Zinserträge) Vorleistung (Materialaufwand, Bestandsverände­ rungen, Abschreibungen und sonstige Vorleistungen) Wertschöpfung Verteilung An Mitarbeitende (Mitarbeitereinkommen sowie soziale Abgaben und Altersvorsorge) An die öffentliche Hand (Steuern) An gemeinnützige Einrichtungen (Spenden) gem. Paragraf 2 Abs. 3 der Statuten An Kredit­ und Darlehensgeber (Zinsaufwand) An Aktionäre (Ausschüttung) An das Unternehmen (Rücklagen) Wertschöpfung 427,3 – 246,8 180,5 158,7 11,3 2,6 0,3 0,9 1 6,7 180,5 432,2 – 249,5 182,7 164,4 2,5 2,6 0,2 0,0 13,0 182,7 – 1,1 – 1,1 – 1,2 – 3,5 + 352,0 + 0,0 + 0,0 n. a. – 47,7 – 1,2 90,0 1,4 1,4 0,1 0,0 7,1 100,0 87,9 6,3 1,4 0,2 0,5 3,7 100,0 Alle Angaben zu jeweiligen Jahresdurchschnittskursen; Erläuterung zur Wertschöpfungsrechnung siehe Seite 88. 1 Gemäss Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung vom 4. Juni 2021

G E S C H Ä F T S - U N D N A C H H A LT I G K E I T S B E R I C H T 2 0 2 0 Liebe Leserinnen und Leser Als ich im März 2020 das Vorwort zum damaligen Bericht schrieb, hatte die Ausbrei- tung der Corona­Pandemie in Europa und in der Welt gerade begonnen. Sie hat zu radikalen Veränderungen in unserem menschlichen und sozialen Leben geführt. Jetzt, ein Jahr später, wird uns mehr und mehr bewusst, dass die Pandemie eine grosse Herausfor derung ist und auch ein Warnsignal in Bezug auf unser Verhältnis zur Natur. Die Pandemie fordert uns auf, dieses Verhältnis neu zu überdenken und Taten folgen zu lassen, die aus einem vertieften Verständnis der Natur und des menschlichen Lebens auf der Erde hervorgehen. Sehr dankbar bin ich allen unseren Mitarbeitenden gegenüber. Gemeinsam haben sie es geschafft, Weleda auf Kurs zu halten. Eine grosse Leistung! Dazu hatten wir das Glück, dass unsere Produkte über alle Lockdowns hinweg immer erhältlich waren und unsere Kunden uns treu geblieben sind. Die Lage des Unternehmens ist gut. Das Jahr 2020 haben wir auch wirtschaftlich gut bestanden. So können wir mit Zuversicht die Vorhaben angehen, die wir uns vorgenommen haben. Dies können Sie den Zahlen im hinteren Teil des Berichts entnehmen. Wir bedauern sehr, dass wir die Anlässe, die wir im Rahmen des 100­Jahr­Jubiläums der Weleda für 2021 geplant und vorbereitet haben, auf das Jahr 2022 verlegen müssen. Alle diese Veranstaltungen stehen unter dem Motto « Erhalt der Biodiversität ». Biodi versi­ tät und gute Böden sind der Schlüssel für die Zukunft des Lebens auf unserer Erde und auch ein wesentlicher Faktor für das Aufhalten und am besten für das Umkehren des Prozesses der fortschreitenden Erderwärmung. Für uns ist Biodiversität nicht nur Arten- vielfalt, sondern als Grundlage allen Lebens auch Voraussetzung für die Gesundheit und Schönheit von Mensch und Natur. Deshalb haben wir Biodiversität zum Hauptthema dieses Berichts gemacht. Um das Thema fassen zu können, haben wir den Bericht in fünf Unterthemen gegliedert. Jedes dieser Unterthemen steht direkt und indirekt mit Biodiversität im Zusammenhang. Die Unterthemen sind: Klimaschutz, gesunde Böden, ethische Rohstoffbeschaffung, Gesundheit und Schönheit. Zu jedem Unterthema bitten wir Menschen zu Wort. Sie schildern uns ihre Sicht der Dinge, was sie inspiriert, was ihnen Hoffnung macht, aber auch was sie von Unternehmen wie Weleda erwarten, um die Zukunft nachhaltig und ökolo- gisch zu gestalten. Daran anschliessend berichten wir, was Weleda auf dem jeweiligen Gebiet bewegt, unternommen hat und unternehmen wird. Möge unser Einsatz für die Biodiversität dazu beitragen, dass wir immer mehr befähigt werden, unsere Mission zu verwirklichen: Gesundheit und Schönheit im Einklang mit Mensch und Natur zu entfalten! Herzliche Grüsse Ihr Paul Mackay Präsident des Verwaltungsrats 2

G E S C H Ä F T S - U N D N A C H H A LT I G K E I T S B E R I C H T 2 0 2 0 Die Geschäftsleitung der Weleda AG « Die Gesundheit von Mensch und Natur ist eng mit Nachhaltigkeit und Biodiversität verknüpft. Arznei mittel sollten nicht nur ökologisch verant­ wortungsvoll hergestellt werden, sondern müssen auch einen nachhaltigen Therapieeffekt aufweisen. » Aldo Ammendola, Chief Research and Development Officer « Biologische Vielfalt ist die Voraussetzung für die Gesundheit und Schönheit alles Lebendigen. Wenn jedes Lebewesen einen Raum hat, in dem es sich gemäss seiner inneren Natur entfalten kann, trägt es zur Gesund- heit und Schönheit des Ganzen bei. » Nataliya Yarmolenko, Chief Commercial Officer « Bei Weleda wirtschaften wir biologisch­dynamisch und geben den Böden mehr zurück, als wir entnehmen. Das ist für uns gesundes Wirtschaften. » Alois Mayer, Chief Operations Officer « Echte Nachhaltigkeit heisst für mich, Verantwortung zu übernehmen. Einen erheblich positiven Beitrag für das Gemeinwohl und die Umwelt zu leisten, ist bei uns in den Statuten verankert und somit Sinn und Zweck von Weleda. » Michael Brenner, Chief Financial Officer 4

G E S C H Ä F T S - U N D N A C H H A LT I G K E I T S B E R I C H T 2 0 2 0 Der Klimafussabdruck von Weleda Der Klimafussabdruck wird in drei sogenannte Scopes unterteilt. Scope 1 und Scope 2 beziehen sich auf den Energiefussabdruck des Unternehmens, Scope 3 auf alles andere. Der Energiefussabdruck ist nur ein ganz kleiner Teil, nämlich weniger als 1 Prozent des gesamten Klimafussabdrucks von Weleda. Dieser umfasst über 1,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent (2019). Die Klimabilanz, aus der diese Daten stammen, zeigt relevante Klimadaten für alle wesentlichen Dimensionen. Diese Bilanz ist noch nicht extern validiert. Die Werte für Scope 3 basieren zum Teil auf Erfahrungs- und Näherungswerten, wir gehen für den gesamten Scope 3 von einer Genauigkeit ± 20 Prozent aus. Doch selbst bei dieser Schwankung würden die Verhältnisse gleich bleiben und können daher gut als Handlungsgrundlage dienen. Ab dem Jahr 2021 werden wir regelmässig Klimabilanzen erstellen und extern validieren lassen. ~1% Energiefussabdruck ~8% Produkte ~100 000 t CO₂ e ~14% Finanzen ~175 000 t CO₂ e Hierzu zählen neben dem Klimafussabdruck des Unternehmens zum Beispiel auch Ver- packungen, Rohstoffe, Werbematerialien und Warentransporte. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit ge- ben, durch ihren Kauf von Weleda Produk- ten aktiv das Klima zu schützen. Darum wer- den ab 2022 alle Weleda Produkte rechne- risch klimaneutral sein. Dafür müssen wir jährlich etwa 100 000 Tonnen CO₂ Äquiva- lent ausgleichen. Dies geschieht durch Ef- fizienzverbesserungen, erneuerbare Ener- gien und vor allem durch Initiativen in un­ seren eigenen Lieferketten (Insetting) und darüber hinaus (Offsetting). ~3% Letzte Meile ~33 000 t CO₂ e Die Wege zum Einkaufen im Geschäft und die Lieferungen aller Onlinebestellungen haben zusammen eine Klimawirkung, die mehr als dreimal grösser ist als der Unter- nehmensfussabdruck. ~8% Steuern und Abgaben ~102 000 t CO₂ e Weleda zahlt selbstverständlich Steuern und Abgaben. Diese haben leider auch eine starke Klimawirkung, zum Beispiel wenn der Staat in den Strassenbau oder in die kon- ventionelle Energieerzeugung investiert. Die Guthaben und Anlagen des Unterneh- mens Weleda und der Weleda Vorsorgestif- tung (in der Schweiz) haben eine starke Klimawirkung. In den nächsten Jahren wol- len wir noch stärker klimaschonende Gut- haben­ und Anlagemöglichkeiten nutzen. ~9% Mitarbeitende ~107 000 t CO₂ e Die mehr als 2 500 Weleda Mitarbeitenden weltweit erhalten vom Unternehmen Geld in Form von Löhnen und Gehältern. Bei Weleda arbeiten viele sehr umweltbewuss- te Menschen. Dennoch hat ihre Verwendung des Geldes insgesamt eine starke Klima­ wirkung, vor allem in den Bereichen Woh- nen, Ernährung und Mobilität. Darum wird die Sensibilisierung und Aktivierung der Mitarbeitenden eine wichtige Säule unse- res Klimaschutzes. ~58% Nutzung der Produkte ~773 000 t CO₂ e Weleda produziert viele beliebte Produkte zum Duschen und Baden. Der Energieauf- wand bei unseren Verwendern für das Auf- wärmen des Wassers zum Duschen und Baden hat mit Abstand die grösste Klima- wirkung. Dieses Phänomen ist auch von Waschmitteln bekannt. Darum ist die Sen­ sibilisierung und Aktivierung von Konsu- menten auch sehr wichtig. Der Energiefussabdruck von Weleda be- trägt circa 10 000 Tonnen CO₂­Äquivalent (2019). Damit ist unsere Klimawirkung durch den eigenen Energieverbrauch gemeint. Dies entspricht Scope 1 und Scope 2 des Green- house­Gas­Protokolls. Weleda wird ab 2021 auf dieser Unternehmensebene rechnerisch klimaneutral. Bereits heute reduzieren wir diese energiebezogenen Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien um mehr als 30 Prozent. 6

Z U K U N F T / / / K L I M A KLIMASCHUTZ Längst sprechen wir nicht mehr vom Klimawandel, sondern von der Klimakrise. Als grosse Heraus- forderung unserer Zeit ist sie nicht einmal die einzige existenzielle Krise, die wir im 21. Jahrhundert be- wältigen müssen. Doch es gibt Anlass zur Hoffnung. Auf der ganzen Welt schliessen sich Menschen zusammen und engagieren sich.

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Z U K U N F T / / / K L I M A / / / V O R D E N K E R I N «Das 1,5-Grad-Ziel war ambitioniert, es gibt aber kein wirkliches Anzeichen, dass wir auf dem Weg dahin sind.» Politiker reden viel übers Klima, doch jedes Jahr muss man als Fazit ziehen, dass wieder nicht genug dafür getan wurde. Denken Sie manchmal ans Aufgeben? Nein, weil das ein fruchtloser Gedanke wäre. Ich bin manchmal traurig und sogar wütend, wenn fürch- terliche Dinge passieren wie die Vermüllung der Meere und wir nicht genug Aufmerksamkeit auf die Zukunft lenken. Es gibt zwar vereinbarte politische Ziele, aber wir hätten längst viel ehrgeiziger sein müssen. Das 1,5­Grad­Ziel war ambitioniert, es gibt aber kein wirkliches Anzeichen, dass wir auf dem Weg dahin sind. Die Coronakrise kommt letztendlich auch aus dem falschen Umgang mit der Natur. Es ist traurig, dass wir dieses Wissen nicht schon seit viel längerer Zeit nutzen. In den Regenwäldern zum Beispiel wird so eifrig abgeholzt wie nie zuvor. Wir verlangsamen den Umbau des Energiesystems, der Weltwirtschaft, den wir so dringend brauchen. Wie muss dieser Umbau aussehen? Wir müssen die Nutzung fossiler Brennstoffe enorm zurückfahren. Sie sind nur deshalb so güns- tig, weil die Schäden, die sie verursachen, nicht eingepreist sind. Wir müssen unbedingt aus Sub- ventionen an nicht nachhaltige Produktion aus- steigen und aus der Kohle. Regenerative Energien müssen stattdessen günstiger werden. Vor der Coronakrise hat die Fridays-for- Future-Bewegung den Klimawandel so stark in unser Bewusstsein gerückt, wie es Politik und Wissenschaft vorher nicht geschafft ha- ben. Was kann man von der Bewegung lernen? Es berührt uns natürlich, wenn Kinder und Jugend­ liche auf die Strasse gehen und zu den Erwach­ senen sagen: Ihr klaut uns unsere Zukunft, schämt euch! Fridays for Future sucht zwar wissenschaft­ lichen Rat und sammelt Fakten, kommuniziert aber über andere Kanäle und in einer anderen Sprache als die Wissenschaft, ausserdem mit einer viel grösseren Reichweite. Kinder und Jugendliche den- ken in anderen Zeiträumen als Erwachsene, das ist eine wichtige Perspektive. Der Corona-Lockdown wurde als gute Nachricht fürs Klima gefeiert. Zu Recht? Der Lockdown ist der Beweis dafür, dass der CO₂­ Ausstoss und die Luftverschmutzung zurückge- hen, wenn wir anders reisen, arbeiten und Energie verbrauchen, aber das Ganze ist natürlich keine Lösung. Auf der ganzen Welt haben wir nahezu aufgehört zu fliegen, die Industrieproduktion ging um 20 bis 30 Prozent zurück, der Verkehr ist ein- gebrochen, und trotzdem haben wir nach den Hoch- rechnungen in den ersten zwei Monaten nur sechs Prozent CO₂ eingespart. Daraus können wir viel lernen. Weniger fliegen und weniger Fleisch essen reicht nicht, es muss um den grossen Umbau gehen, die Energiewen de und den vollständigen Ersatz von fossilen Brennstoffen in allen Bereichen, im Verkehr, der Industrie, beim Bauen, Heizen, in der Landwirtschaft. Da ist Fliegen ein Teil davon, aber nur ein kleiner. Dieses kurzfristige ungeplante, ja chaotische Einsparen durch Corona ist nicht der Klimaschutz, den wir brauchen. Was kann man aus der Corona- für die Klimakrise lernen? Beides ist ein globales Problem, bei dem es um internationale Zusammenarbeit geht, um Transpa­ renz – man muss sich vertrauen können, um Lösun- gen schnell umzusetzen. Auch beim Klimawandel hat die Wissenschaft früh Probleme benannt, Daten erhoben und ausgewertet. Seit dem Ausbruch der Pandemie priorisiert die ganze Welt das Virus, der Klimawandel wurde nie so priorisiert. Woran liegt das? Politik und Industrie haben am Anfang kommuni- ziert, dass der Klimaschutz teuer ist und wir noch Zeit haben. Auch die Wissenschaft hat den Klima- wandel als langwieriges Problem behandelt. Das ist leider nicht richtig, der Klimawandel ist ja schon längst da. Es gibt Katastrophen, wo man nur hin- schaut, Tote durch Hitzewellen, Stürme und Über- flutungen und gigantische Schäden. Milde Win- ter und trockene Frühjahre nehmen zu. In Bangla­ desch gab es einen entsetzlichen Sturm und eine Flutwelle von fast fünf Metern. Vor der Zunahme warnen Forscher schon seit vielen Jahren. Es ist einfach unfassbar, welches Leid durch den men- schengemachten Klimawandel entsteht. Verdrängt die Krise den Klimaschutz oder führt sie zum Umdenken? Die Coronakrise hat erst mal alles andere verdrängt, es geht darum, die Verbreitung zu verlangsamen, und das hat Vorrang. Das Virus wird wie ein fremdes Leben betrachtet, ein äusserer Feind, es fällt uns leicht, uns dagegen zu verschwören. Beim Klima- wandel sind wir selbst das Problem – und es ist sehr schwer, sich selbst zum Feind zu haben. Wir dür- fen aber die Probleme, die durch unsere Ausbeu- tung der Natur entstehen, nicht länger auf die zukünftigen Generationen schieben. 12

SOPHIA KIANNI « Vor sieben Jahren beschloss ich, mich für das Klima und die Natur zu engagieren, nachdem ich Zeugin der Umweltzerstörung im Iran, wo meine Familie herkommt, wurde. Als ich meinen Verwandten davon erzählte, war ich entmutigt. Sie wussten nichts über den Klimawandel, denn es gab keine Informationen in Farsi, ihrer Muttersprache. Gemeinsam mit meiner Mutter übersetzte ich Zeitungsarti- kel und Studien, um ihnen zu helfen, den Klimawandel und die glo bale Umweltzerstörung zu verste- hen. Da es nicht nur meinen iranischen Verwandten so geht, gründete ich die gemeinnützige Organisa- tion Climate Cardinals. Jeder Mensch auf dieser Welt hat ein Recht darauf, zu erfahren, dass wir gerade im Begriff sind, unsere Lebensgrundlagen zu vernichten. Um die Klima krise zu bekämpfen, müssen wir alle aktiv werden. Überall. Das fängt damit an, nur noch bei nachhal tigen Unternehmen einzukaufen, die mit unseren Werten übereinstimmen. Gleichzeitig fordere ich von Unternehmen mehr Mut und mehr Innovationen, um nachhaltiger und sozialer zu werden und um sicherzustellen, dass wir die Klima- schutzziele erreichen. » Sophia Kianni ist Klimaaktivistin und Gründerin von Climate Cardinals. Mehr Informationen unter: www.climatecardinals.org 14

Z U K U N F T / / / K L I M A / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A Zahlen aus der Weleda Welt 10 000 Tonnen CO₂­Äquivalent pro Jahr beträgt grob geschätzt der energiebezogene Klimafussabdruck der gesamten Weleda Gruppe (Scope 1 und Scope 2). Ab 2021 sind wir hier rechnerisch klimaneutral. 100 000 Tonnen CO₂­Äquivalent pro Jahr beträgt grob geschätzt der produktbezogene Klimafussabdruck der gesamten Weleda Gruppe (inklusive Energie). Ab 2022 werden wir hier rechnerisch klimaneutral. 107 386 Kilometer haben die Weleda Mitarbeitenden 2020 allein in unserem Programm « Bike to Weleda » auf dem Fahrrad und zu Fuss zurückgelegt – und das trotz des Lockdowns in vielen Ländern. 20 Mal besser ist es maximal für das Klima, wenn man die Körperöle aus unserem Unverpackt­Pilotprojekt in eigene Mehrwegbehälter abfüllt, verglichen mit der ohnehin schon nachhaltigen Glasverpackung eines Neuprodukts. Wir hoffen sehr, dass dieses Pilotprojekt auf grosse Nachfrage trifft, damit wir in Zukunft mehr Unverpackt­Angebote machen können. DR. STEFAN SIEMER Leiter Nachhaltigkeit Unser Verständnis von Klimaschutz ist ein Wagnis. Denn wir wissen, dass gerade beim Klima unsere Verantwortung nicht am Werkstor oder bei den eigenen Produk- ten aufhört – und diese erweiterte Mit- verantwortung möchten wir trotz ihrer Komplexität transparent machen. Wenn wir wirklich etwas Wesentliches bewegen wollen, brauchen wir ganz neue Klima- schutzideen für unsere Konsumenten und Mitarbeitenden und für unsere Finan- zen. Bis zum Jahr 2025 wollen wir so unseren gesamten Klimafussabdruck um 350 000 Tonnen CO₂ verringern und ausgleichen. Um Menschen zu berühren, braucht Klima auch eine konkrete, erleb- bare Übersetzung. Darum werden ab 2022 alle Weleda Produkte rechnerisch klimaneutral sein. So haben unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, durch die Verwendung von Weleda Produkten aktiv das Klima zu schützen. 18

Z U K U N F T / / / K L I M A / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A 100 PROZENT KLIMANEUTRALE ENERGIE- VERSORGUNG AM STAMMSIT Z IN ARLESHEIM Durch die geplante Umstellung auf 100 Prozent Schweizer Biogas im Jahr 2021 wird in Arlesheim zukünftig in allen eigenen Gebäuden einschliesslich Produktion zu 100 Prozent erneuerbare Energie eingesetzt. Der Energiemix besteht aus lokal erzeugtem Biogas, Fernwärme aus einem Hackschnitzel-Wärmeverbund in der Nach- barschaft, lokal erzeugtem sowie selbst erzeugtem Ökostrom und Geothermie.

Z U K U N F T / / / B Ö D E N GESUNDE BÖDEN Allzu oft behandeln wir unsere Erde wie Dreck. Durch Rodung, Erosion und Versiegelung verlieren wir Jahr für Jahr wertvolle Erde, die wir eigent- lich dringend benötigen – für die Biodiversität, den Klimaschutz und den Anbau von Lebensmitteln.

Z U K U N F T / / / B Ö D E N / / / V O R D E N K E R «Wir müssen wieder mehr natürliche Prozesse nutzen» Der Mensch entfernt sich immer weiter von der Natur, dabei ist er ein Teil von ihr und muss sie nur lesen können. David Holmgren, Begründer der Permakultur, glaubt, dass wir lernen können, anders zu leben, wenn es nötig ist. Herr Holmgren, Permakultur und die Fridays- for-Future-Bewegung wollen grundsätzlich dieselben Dinge: nachhaltiges Leben und Wirtschaften, um die Natur zu schützen. Wäh- rend Fridays for Future in den vergangenen Jahren immer grösser geworden ist, ist es um die Permakultur leise geworden. Was kann die Permakultur von der aktuellen Umwelt- bewegung lernen? Die Klimastreiks sind radikaler als der Gedanke der Permakultur. Während der radikale Umwelt- schutz versucht, andere Menschen oder Systeme von bestimmten Dingen abzubringen, konzentriert sich die Permakultur auf das Positive im Privaten, im Haushalt. Der Vorteil von radikalen Umweltbe- wegungen ist die Solidarität, die dabei entsteht. Steigt dank Fridays for Future auch das Interesse an Permakultur wieder? Ich beobachte immer wieder, dass Menschen, die leidenschaftlich dafür kämpfen, die Welt zu ver- ändern, irgendwann ausgebrannt sind, weil ihnen die Veränderung nicht schnell genug geht. Manche von ihnen finden ihren Weg in die Permakultur, weil sie ihre Ideen da im Privaten leben können. Bei Demonstrationen und Aktivistencamps, auch von Fridays for Future, werden in der Tat Permakultur­ technologien genutzt. In den Schlafstätten von Camps werden zum Beispiel oft Komposttoiletten installiert. Sie sagten einmal, dass ein Permakultur- bauer 80 Prozent seiner Zeit nutzt, um die Natur zu verstehen. Was erfährt man beim Beobachten der Umwelt? Ich vergleiche das gern mit der Körpersprache. Wir können die Körpersprache und damit andere Menschen lesen. Manche können das sogar besonders gut. Ähnlich ist es mit der Natur. Man kann « lesen », ob ein Baum gesund ist, ob er mal so gross wird, dass er den anderen Pflanzen um ihn herum das Licht wegnimmt. So wie man die 24 Bedeutung von Körpersprache durch Erfahrung zu verstehen lernt, kommt auch das Lesen der Natur mit Erfahrung. Der moderne Mensch hat das allerdings verlernt. Er ist darauf angewiesen, dass ihm jemand anderes etwas sagt, er muss es in Büchern lesen. Wann haben wir begonnen, uns von der Natur zu entfernen? Die Entwicklung der modernen Landwirtschaft und des Getreideanbaus begann vor 10 000 Jah- ren. Seitdem hat sich die Landwirtschaft immer weiter weg von der Natur entwickelt – und damit auch wir uns. Landwirtschaft ist heute hochtechnologisch. Einerseits ja. Andererseits ist parallel dazu eine ökologische, lokale Lebensmittelproduktion erstarkt, in der wieder traditionelle, alte Pflanzen- sorten angebaut werden. Ich bin überzeugt, dass wir wieder mehr natürliche Prozesse nutzen müssen, statt die Grenzen immer weiter zu ver- schieben. Zum Beispiel durch die Gentechnik, die die Natur in höchstem Mass manipuliert. Wir müssen Wiedergutmachung leisten, letztlich hat die Natur die Kontrolle. Die Erschöpfung der fossilen Brennstoffe bedeutet das Ende unserer Macht über die Natur. David Holmgren ist Mitbe- gründer des 1978 erstmals ver- öffentlichten Permakulturkon- zepts. Es basiert darauf, Öko- systeme und Kreis läufe in der Natur zu beobachten und für Landwirtschaft und Gartenbau nachzuahmen. Seit den Acht- zigern lebt er auf seiner Perma- kulturfarm Melliodora in Aus tra lien. Sein aktuelles Buch: « RetroSuburbia: The Down- shifter’s Guide to a Resilient Future » (Melliodora Publis- hing, 2018). «Wir müssen Wiedergutmachung leisten, letztlich hat die Natur die Kontrolle. Die Erschöpfung der fossilen Brennstof fe bedeutet das Ende unserer Macht über die Natur.»

David Holmgrens Farm Mellidora gilt als Musterbeispiel der Permakultur und zieht Interessierte aus der gan- zen Welt an. 26

Z U K U N F T / / / B Ö D E N / / / V O R D E N K E R I N ANA DE LIMA « Ein vielfältiger und lebendiger Boden ist die Basis eines gesunden Ökosystems. Um diese Vielfalt zu schützen, unterstützen wir die Menschen, die auf solchem Boden leben. Wir verteidigen damit das Amazonasgebiet gegen Raubbau an der Natur. Dafür muss man komplexe lokale Strukturen verstehen und die Bevöl­ kerung ermutigen, selbst aktiv zu werden. Regenerative Landwirtschaft zu för- dern, wie wir es tun, mag zwar ein relativ kleiner Hebel sein, aber es kann eine grosse ökologische und soziale Wirkung zu erzielen. » Ana de Lima fördert mit ihrer Organisation Meli Bees regenerative landwirtschaftliche Praktiken in indigenen Gemeinschaften, die in den gefährdeten Gebieten rund um den Amazonas leben. Mehr Informationen unter: www.meli-bees.org

Z U K U N F T / / / B Ö D E N / / / V O R D E N K E R «Vielfalt bedeutet Stabilität» Der Geograf Stefan Schwarzer will mithilfe der regenerativen Landwirtschaft das Klima retten. Im Ökodorf Schloss Tempelhof zeigt er, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen kann. Herr Schwarzer, der Boden in Schloss Tem- pelhof gilt als schwierig zu beackern – wie fördert ihr das Bodenleben? Indem wir die symbiotische Beziehung zwischen Pflanzen und Bodenleben fördern. Das Boden­ leben fungiert als der lebende Nährstoffpool der Pflanze – wenn sie Mineralien braucht, stehen die- se immer zur Verfügung. Und dies wiederum führt zu einer gesunden Pflanze mit einer hohen Nährstoffdichte. Diese jahrmillionenalte Symbio- se versuchen wir zu unterstützen, indem wir den Boden möglichst immer mit lebenden Pflanzen bedeckt halten, mit Gründüngung und Mischkultur, aber auch mit « Unkräutern », die den gleichen Effekt erzielen, wenn sie nicht ausgerupft werden. Was ist « aufbauend » in dieser Methode? Mich stört der Begriff der « nachhaltigen » Land- wirtschaft, weil er zu unscharf ist. Im Englischen heisst es sustainable – bewahrend. Heutzutage sind viele natürliche Ressourcen wie Boden, Arten- vielfalt oder Grundwasser gestört und stark über- nutzt. Um zukünftigen Generationen eine gesunde Erde – im doppelten Sinne – zu hinterlassen, müssen wir Ressourcen wieder aufbauen: Bäume pflanzen, Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum anbieten, den Boden aufbauen, die Wasser infiltration in den Boden erhöhen und damit auch Überschwemmungen entgegenwir- ken, Grundwasservorräte wieder auffüllen. Wieso kann man Kohlendioxid über Humus- aufbau im Boden speichern? Pflanzen nehmen CO₂ aus der Luft auf und ver- wandeln es in Kohlenstoff. Sie pumpen einen Grossteil davon in den Boden, um das Bodenleben zu nähren. Dieses wiederum setzt sich ja auch aus Kohlenstoff und zusätzlichen Mineralien zu­ sammen. Bakterien können sich rasch vermehren – wenn sie sterben, bildet sich organische Sub­ stanz im Boden: Humus. Belässt man die Wurzeln geernteter Pflanzen im Erdreich, bleibt es als gespeicherte Biomasse zurück. Bodenorganismen verkompostieren sie und arbeiten sie weiter in den Boden ein. Man kann organische Masse auch 30 Stefan Schwarzer ist Physi- scher Geograf und Perma- kulturdesigner und lebt im Öko- dorf Schloss Tempelhof. Er arbeitet für das Umweltpro- gramm der Vereinten Nationen in Genf, wo er sich mit globa- len Umweltthemen beschäftigt. Sein Hauptanliegen ist die Verbindung globaler Ziele mit lokalen Handlungen. von oben zuführen: Mulchmaterial wie Stroh, Heu, Blätter, Hackschnitzel, Bioabfälle oder Kompost. Kann man regenerative Agrikultur auch im heimischen Kleingarten anwenden? Natürlich, etwa indem man den Boden mit Mulch bedeckt und ihm guten Kompost zufügt, der das Bodenleben füttert. Und indem man die Viel- falt der Pflanzen bewusst fördert. Vielfalt bedeu- tet Stabilität im System: Ein gefrässiges Insekt, welches Möhren liebt, wird sich nicht so weit verbreiten können, wenn seine natürlichen Fein- de vor Ort sind. Nützlinge kann man durch Anle- gen von Hecken, Sträuchern oder Insektenhotels unterstützen. «Heutzutage sind viele natürliche Ressourcen wie Boden, Artenviel- falt oder Grundwasser gestört und stark übernutzt.»

Z U K U N F T / / / B Ö D E N / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A Zahlen aus der Weleda Welt 7 Mrd. Lebewesen tummeln sich durchschnittlich in einem Kilo Erde. Darunter sind jede Menge Einzeller, Bakterien und Pilze, aber auch Würmer, Asseln und Glieder- füsser. 50 % CO₂ sind Schätzungen zufolge weltweit in unseren Böden gebunden. Böden sind Klimaschützer – nach den Ozeanen sind sie der grösste CO₂­Speicher. 2 000 Jahre dauert es, bis 10 Zentimeter gesunder Boden auf natürliche Weise entstehen. 24 Mrd. Tonnen an Boden gehen jedes Jahr durch Erosion verloren. PIERRE KAPPLER Leitender Gärtner Schweiz/ Frankreich Der Boden unter unseren Füssen be- kommt leider noch nicht die Aufmerksam- keit, die er verdient. Dabei verlieren wir jedes Jahr eine Fläche von rund 14 Millio- nen Fussballfeldern an Böden, unter anderem durch Abholzung, Brandrodung und Versiegelung. Die konventionelle Landwirtschaft laugt die Böden weiter aus, der Humus­ und Nährstoffgehalt geht zurück. Schätzungen zufolge können wir auf einem Grossteil unserer Böden bald keine Nahrungsmittel mehr anbauen. Die biodynamische Landwirtschaft, wie sie Weleda in ihren acht Heilpflanzen- gärten praktiziert, wirkt dem seit bald 100 Jahren mit ihren regenerativen Metho- den entgegen. Wir vergiften den Boden nicht. Stattdessen fördern wir die Humus- bildung und steigern die Bodenfrucht­ barkeit auf natürliche Weise. 32

Z U K U N F T / / / B Ö D E N / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A BIODYNAMISCHE LANDWIRTSCHAF T Alles, was auf unseren eigenen Beeten und Feldern wächst und gedeiht, bauen wir biologisch-dynamisch an. Mit unterschiedlichen natürlichen Methoden ver- suchen wir, den Boden gesund und lebendig zu erhal- ten und ihn zu stärken. Zum Beispiel durch Grün- düngung. Als Zwischenfrucht überbrücken Legumino- sen wie Rotklee die Zeit, die zwischen zwei Kulturen liegt. Sie nehmen Stickstoff aus der Luft auf, wandeln ihn in Nahrung für Bodenlebewesen und schützen vor Sonne, Wind und Regen. Damit verhindern sie auf natür liche Weise, dass der Boden erodiert. 34

Z U K U N F T / / / R O H S T O F F E ETHISCHE ROHSTOFFBESCHAFFUNG Globale Lieferketten sind komplex und oftmals intransparent. Für Aussenstehende ist es fast unmöglich, sie nachzuverfolgen. Soziale und ökologische Standards einzuhalten, ist noch längst nicht Alltag. Doch mit unseren Lieferketten können wir einen enormen Beitrag für Mensch und Natur leisten.

Z U K U N F T / / / R O H S T O F F E / / / V O R D E N K E R I N «Ein rascher und konsequenter Wechsel zur biologischen Landwir tschaf t ist zur Über- lebensfrage geworden.» Dient das « Auslaufmodell Landwirtschaft » als Retter für diese Krisen? Die Lösungen liegen in der Tat nicht in der Wall Street oder den Konzernzentralen, sondern vor allem auf dem Land. Die Landwirtschaft ist ein zukunftsweisendes Wirtschaftsmodell und ein zentraler Lösungsfaktor, aber nur wenn sie nach- haltig und ökologisch betrieben wird. Es werden wieder mehr Menschen in der Landwirtschaft arbei- ten müssen, auch in den reichen Ländern. Wir müssen zurück zur Wirtschaft der realen Welt und sollten neue Modelle gegenseitiger Unterstüt- zung aufbauen. Wenn wir uns jetzt nicht vorberei- ten, werden wir nicht nur heftige Konflikte haben, sondern einen Kampf aller gegen alle. Also liegt die Lösung in den Händen der Bauern und Bäuerinnen? Ich sehe meine Aufgabe darin, die harte Arbeit der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen zu würdigen. Tun wir das nicht, wird niemand mehr diese Arbeit machen wollen. Der weltweite Trend und die Landflucht belegen das. Doch wer soll in Zukunft unsere Lebensmittel erzeugen? Die industri­ elle Landwirtschaft vernichtet Nahrung, wir ver- schwenden bis zu 90 Prozent der erhältlichen Ka lo rien, indem wir Getreide an Vieh verfüttern. Es gibt keine nachhaltige Landwirtschaft ohne die Kombination von Tieren, Ackerbau und Bäumen. Was ist das Wichtigste, um die notwendigen Veränderungen zu erreichen? Ein neues Denken. Das Denken verändert sich durch Bildung. Die beste Art von Bildung ist die praktische Erfahrung. Wenn Sie Ihre Hände ge- brauchen und Kontakt mit dem Erdboden und zu Tieren haben, wird das Gehirn auf eine bestimmte Weise aktiviert. Ich empfehle Gartenarbeit als Schulfach für alle Kinder. Lassen wir sie ihren eige- nen Weg finden, aber wir sollten ihnen wenigs- tens Gärten geben. Sie haben zum Ziel, bis 2050 die Welt von Pestiziden zu befreien. Ein verrückter Traum? Die Idee, mit einer klaren Zeitschiene für eine pestizidfreie Welt zu kämpfen, wurde 2017 gebo- ren. Wir haben ein Bhoomi­Festival für Mutter Erde organisiert. Es kamen die Gemeinschaften unserer Navdanya­Bewegung der ganzen Hi ma ­ laja­Region zusammen. Auch Ministerpräsident Chamling, der den indischen Bundesstaat Sikkim auf « 100 Prozent Bio » umgestellt hat, sowie der Bürgermeister der Südtiroler Gemeinde Mals, der erfolgreich per Referendum Pestizide aus seiner Apfelanbauregion verbannte. Das klingt nicht nach einem verrückten Traum. Was muss die Gesellschaft dafür tun? Wir müssen kommunizieren, dass dieselben Pesti- zidgifte, die Bienen und Schmetterlinge umbrin- gen, auch Bauern und Bäuerinnen, Verbraucher und Verbraucherinnen krank machen. Wir müssen da- mit beginnen, die Kosten für diese Krankheiten für die Gesellschaft und auch den Einzelnen zu kalku- lieren und zu internalisieren. Dann wird ganz schnell klar, dass wir uns eine chemische Landwirt- schaft und falsche Ernährung nicht mehr erlau- ben können. Ein rascher und konsequenter Wech- sel zur biologischen Landwirtschaft ist zur Über- lebensfrage geworden. Und was können wir selbst tun? Unsere Weltgemeinschaft ist die Summe aller Individuen. Wenn jedes Individuum sich ändert, ist die Gesellschaft verändert. Alle Paradigmen wech­ sel beginnen ganz klein, bevor sie zu einer gros­ sen Welle werden. Das gilt auch vor allem für die so dringend notwendige radikale Agrarwende. Was ist Ihre Vision für die Zukunft? Nun, ich sehe zwei sehr kontroverse Zukunfts­ bilder. Entweder gehen wir auf dem zerstöreri- schen Pfad weiter, der die Gesundheit von Mensch und Planet massiv bedroht, auch die etwa 200 Arten, die wir täglich verlieren. Es kann uns also passieren, dass wir vom Planeten verschwin- den. Oder wir schützen Erde, Umwelt, Biodiver­ sität und die ökologischen Prozesse, damit sich die Ökosysteme regenerieren können. Was möchten Sie weitergeben? Vor allem, dass wir nicht Meister oder gar Besit- zer, sondern Teil der Natur sind. Wir dürfen nicht nur nehmen, sondern müssen auch zurückgeben und nicht gegen, sondern mit der Natur zum Wohle aller arbeiten. Wir müssen aufhören, den unbe- grenzten natürlichen Reichtum der Erde für unbe- grenztes ökonomisches Wachstum auszubeuten. Wir müssen Frieden schliessen mit der Natur, indem wir giftfreie Systeme der Produktion und des Verbrauchs kreieren. Mehr Informationen unter: www.navdanyainternational.org/de 40

BENEDIKT BÖSEL « Bei allem, was wir tun, probieren wir viel aus, und das mit einer möglichst hohen Pflanzen­ und Artenvielfalt. Wir versuchen sogar, viele Fehler zu machen, um daraus zu lernen. » Benedikt Bösel ist Landwirt und Geschäftsführer von Gut & Bösel, einem ökologischen Land- und Forstwirtschaftsbetrieb mit 1 100 Hektar Ackerfläche etwa eine Stunde östlich von Berlin. 42

Z U K U N F T / / / R O H S T O F F E / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A Zahlen aus der Weleda Welt 47 Audits wurden 2020 durchgeführt. Dabei wurde jede einzelne unser Lieferketten unter die Lupe genommen und darauf geprüft, ob sie den stren- gen Anforderungen der UEBT gerecht wird. 500 Imkern in mehr als 40 Dörfern sichern wir im Zug des neuen Bienenwachsprojekts in Kamerun ein Einkommen. Ausserdem fördern wir den Schutz der Biodiversität und schufen 32 neue Jobs. 650 natürliche Rohstoffe für unsere Naturkosmetik und unsere Arznei­ mittel beziehen wir unter höchsten sozialen und ökologischen Ansprüchen aus der ganzen Welt. Über 150 Inhaltsstoffe, die pharmazeutisch nutzbar sind, enthält die Heil- pflanze Arnika. Wir beziehen sie unter anderem aus kontrollierten Wildsammlungen und verarbei- ten sie in unserer Naturkosmetik und unseren Arzneimitteln. Sie hilft besonders bei Prellungen, Muskelverletzungen und Zerrungen. BAS SCHNEIDERS Leiter Internationale Beschaffung Die Beschaffung unserer Rohstoffe rund um den Globus nehmen wir sehr ernst. Entlang der gesamten Lieferkette achten wir nicht nur auf soziale und wirtschaft- liche Standards. Denn besonders liegt uns die Biodiversität in den Anbaugebieten am Herzen. Wir unterstützen kleinbäuer- liche Strukturen, fördern die Verbesserung des Bodens und achten die Artenvielfalt. Dafür sind wir als einziges europäisches Unternehmen mit dem Gütesiegel der UEBT (Union for Ethical Bio Trade) zertifi- ziert. Auch 2020 haben wir wieder neue Anbauprojekte wie das Bienenwachspro- jekt in Kamerun gestartet und bestehen- de kontinuierlich verbessert. 46

Z U K U N F T / / / R O H S T O F F E / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A RATANHIA-WILDSAMMLUNG IN PERU Die Wurzel des Ratanhia-Strauches ist reich an Gerbstoffen und wirkt beruhigend auf das Zahnfleisch. Deshalb verwenden wir Auszüge davon in unserer Ratanhia Zahncreme und im Ratanhia Mundwasser. Die Nachfrage steigt kontinuierlich, ihr Bestand ist bedroht. Weleda fördert seit vielen Jahren die ökologische Wildsamm- lung in den kargen, felsigen Landschaften von Peru, in denen sich der unscheinbare Strauch mit den vielen Wurzeln zu Hause fühlt. Der Respekt vor der Natur ist dabei das oberste Gebot. Wo wir eine Wurzel ernten, wird sofort nachgesät. Biologen überprüfen dabei immer wieder den Bestand.

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Z U K U N F T / / / G E S U N D H E I T / / / V O R D E N K E R I N «Pflege ist nicht nur tägliche Hygiene, Pflege sollte immer auch zelebriert werden» Eine schöne Geburt zu ermöglichen, bei der sich sowohl das Baby als auch die Mutter wohl und geborgen fühlen, ist das Ziel von Hebamme Sissi Rasche. Wie sie ihre Philosophie mit Nachhaltigkeit verbindet und warum auch Windeln­ wechseln etwas Schönes sein kann. Frau Rasche, die meisten Eltern antworten auf die Frage, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden soll: « Hauptsache, gesund! » Wie gehen Sie als Hebamme mit dem Zugang zu den intimsten Momenten und gleichzeitig dieser Verantwortung um? Man hat eine sehr grosse Verantwortung, und der bin ich mir immer bewusst. Als Hebamme darf man keinen schlechten Tag haben. Bei einer Geburt musst du alles, was du in deinem eigenen Leben erlebst, draussen lassen. Dann öffnet sich die Tür, und ich versuche jede Geburt so zu betreuen, als sei es die erste oder einzige Geburt für diese Frau. Gute Betreuung ist das A und O. Wenn es eine Hausgeburt ist, sage ich auch: Ich verlege lieber einmal zu viel als zu wenig. Ich muss mir nichts beweisen, sondern mein grosses Ziel ist es, Frau und Kind sicher durch eine Geburt zu bringen. Was ist Ihre Philosophie? Meine Philosophie als Hebamme ist die ganzheit- liche Betreuung. Deshalb habe ich mich direkt nach meiner Ausbildung dazu entschieden, Frauen ganzheitlich zu betreuen: während der Schwan- gerschaft, während der Geburt und im Wochen- bett. Eine intensive Betreuung, bei der man sich kennenlernt und diesen Weg gemeinsam geht. Weil ich davon überzeugt bin, dass man viele Kom- plikationen, die während der Geburt entstehen könnten, bereits beheben kann, wenn eine Frau nicht allein gelassen wird, wo sie niemanden kennt und sich nicht wohlfühlt. Deshalb ist für mich das Rundumpaket der Traum meiner Arbeit. Das ist durch die schwierige Situation der Hebammen nicht immer einfach, weil der finanzielle Aspekt eine so grosse Rolle spielt. 52 Weleda hat sich der anthroposophischen Medizin verschrieben: den Organismus bei der Heilung als Ganzes zu betrachten und die körpereigenen Abwehrkräfte zu aktivie- ren. Gibt es eine Gemeinsamkeit mit Ihren Ansätzen? Auf jeden Fall! Als Hebamme kommt man mit Weleda bereits in der Ausbildung in Berührung, es begleitet einen, ich finde es immer gut, wenn man das Ganze sieht und sich nicht nur eine Sache herauspickt und schaut, wie man Frauen in ihrem ganzheitlichen Wohlbefinden unterstützen kann. Und so eine bessere Wirkung für die Mutter­ Kind­Beziehung, aber auch für die ganze Familien- situation schafft. Eine Geburt ist ja ein einschneidendes Erlebnis. Wie wichtig ist neben der körper- lichen auch die seelische Gesundheit? Darauf achte ich sehr. Manche Frauen, die zum Bei- spiel einen Kaiserschnitt hatten, haben oft Angst, versagt zu haben. Durch meine stetige Beglei- tung kann ich Frauen viel besser auffangen. Auch im Wochenbett, das gerade für die Psyche eine Gratwanderung ist. Man hat ein Kind geboren, die Hormone sind durcheinander. Das ist für die meis- ten Frauen und die ganze Familie ein sehr inten­ siver Moment. Es ist dann wichtig, einfach da zu sein, Ansprechpartnerin zu sein. Und frühzeitig zu schauen, wenn die seelische Gesundheit darun- Sissi Rasche arbeitet als freiberufliche Hebamme in Ber- lin und wusste schon mit 15 Jahren, dass das ihr Traum- beruf ist. Die 35-Jährige hat zusammen mit ihrer Kollegin Kareen Dannhauer den Pod- cast « Hebammensalon » ins Leben gerufen – um Frauen noch mehr Rundumbetreuung bieten zu können. «Ich muss mir nichts beweisen, sondern mein grosses Ziel ist es, Frau und Kind sicher durch eine Geburt zu bringen.»

54 Sissi Rasche ist selbst Mutter von drei Kindern.

Z U K U N F T / / / G E S U N D H E I T / / / V O R D E N K E R ANDREA FREUND « Galileo Galilei konnte vor 400 Jahren gegen alle Widerstände nachweisen, dass sich die Erde um die Sonne dreht – und nicht umgekehrt. Vielleicht befinden wir uns an einer ähnlichen Schwelle zu einem neuen Verständnis – diesmal unseres eigenen Körpers. Neben ganzheitlichen medizinischen Therapien zeigen Psychoneuroimmunologie und Epigenetik, dass sich letztlich alles darum dreht, wie wir mit unserem Körper umgehen. Wir können ihn über unsere Glaubenssätze, darüber, wie wir denken und was wir empfinden, beeinflussen. Selbst dazu beitragen, wie gesund oder krank wir sind. In diesem Zusammenhang liesse sich auch der Placebo-Effekt auf positive Art deuten: Woran ich glaube, im Sinne von: Was für mich wahr ist, das geschieht. Vielleicht haben wir ja mehr und ganz anders Macht über unseren Körper, als wir bisher angenommen haben. Sie beginnt damit, die Wunder unseres Körpers kennenzu lernen und es für möglich zu halten, dass wir bewusst daran mitwirken können. » Andrea Freund ist Journalistin und Co­Autorin des Buches « Leber an Milz: Wie wir lernen, auf die geheimen Signale unserer Organe zu hören », Verlag Ecowin.

Z U K U N F T / / / G E S U N D H E I T / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A Zahlen aus der Weleda Welt 108 Mitarbeitende im Durchschnitt nehmen an den Weiterbildungsmodulen des APCC teil. 429 Schweizer Arzneimittel- zulassungen sind neuen behördlichen Bestimmungen unter- worfen. Alle unter diese Zulassungen fallenden Arzneimittel erhalten neue Packmitteltexte. 160 Heilpflanzenarten werden in unserem biologisch­dynamisch bewirt- schafteten Heilpflanzengarten in Schwäbisch Gmünd angebaut. Er ist der grösste seiner Art in Europa. Insgesamt betreiben wir acht Heilpflan- zengärten weltweit. 100 Jahre alt wurde die Anthroposophische Medizin 2020. Heute wie damals geht es ihr um den gan- zen Menschen – mit Körper, Seele und Geist. FRIEDERIKE TEWS UND FRANZISKA BÄCHTLE Anthroposophic Pharmacy Competence Center (APCC) Wir helfen dabei, den pharmazeuti- schen Wissensschatz von Weleda zu be- wahren, weiterzugeben und weiterzu- entwickeln. Dafür wurde das APCC 2018 gegründet. Für Weleda weltweit for- schen wir nicht nur im Labor und organi- sieren Weiter bildungen. Unsere Arbeit verstehen wir als Begegnung: die Zusam- menarbeit mit internen und externen Bereichen gelingt am besten durch eine offene Begegnung. In der Forschung wenden wir uns neugierig Themen wie den Metallspiegeln oder den Wärme­ verfahren zu. So entstehen neue Fragen und Blickwinkel gegenüber bekannten pharmazeutischen Prozessen – sie werden belebt und können besser verstanden werden. 60

Z U K U N F T / / / G E S U N D H E I T / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A MEDIZINISCHES ZENTRUM UND APOTHEKE IN NEUSEELAND Zusammen mit drei anthroposophischen Ärzten eröffnete Weleda Neuseeland im Februar 2021 das Sophia Healing Center für Anthroposophische Medizin, dem eine eigene Apo- theke angeschlossen ist. Ärzte und Apotheker werden gemein- sam mit einheimischen Maori Heilmittel entwickeln und anwen- den, die auf neuseeländischen Heilpflanzen beruhen. Diese Initiative soll die Bekanntheit der Anthroposophischen Medizin in Neuseeland fördern und gleichzeitig lokales Wissen wert- schätzen und einbeziehen. Untergebracht sind das medizinische Zentrum und die Apotheke in den historischen Räumen von Weleda Neuseeland in Havelock North auf der Nordinsel. Mehr Informationen unter: www.weleda.co.nz 62

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Z U K U N F T / / / S C H Ö N H E I T / / / V O R D E N K E R I N «Die Kreisläufe in der unberührten Natur, das hat für mich als gelernte Soziologin, die in Systemen denk t, etwas sehr Schönes.» schaft die Möglichkeit zu geben, Dinge zu hinter- fragen. Nachhaltigkeit lässt sich nicht so einfach mit Ja oder Nein beantworten. Es gibt schon viele Siegel, bei denen man sich verlassen kann, dass ein gewisser Standard da ist. Aber es gibt immer mal wieder Produkte, die sich diese Siegel nicht leis- ten können. Sie sind vielleicht kleiner, dafür aber nachhaltiger. Oder sie stehen noch am Anfang, haben aber eine grossartige Idee. Diesen Produk- ten möchten wir eine Chance geben. Niemand kann von heute auf morgen, ob privat oder im Un- ternehmen, auf Nachhaltigkeit umstellen. Es muss okay sein, dass es ein Prozess ist. Das bringt auch bei den Marken und Start­ups die meiste Kreativi- tät hervor. Einfach mal klein anfangen und sich Alternativen überlegen. Wenn ich da gleich mit dem Zeigefinger käme, bremst das die Kreativität. Macht der nachhaltige Aspekt Schönes noch schöner? Für mich persönlich ja. Wenn ich etwas privat brauche, schaue ich immer als Erstes, ob ich das in nachhaltig bekomme. Ich bin dann auch bereit, in der Ästhetik Abstriche in Kauf zu nehmen. Mir ist die Nachhaltigkeit wichtiger, weil ich es schön fin- de, zu spüren, dass ich dem Planeten mit dem Kauf eines Produktes nicht schade. Aber ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, denen eher die Mar- ke wichtig ist. Wenn man aber statt « Warum ist Bio so teuer? » fragt: « Warum ist herkömmlich so günstig? », dann empfindet man nachhaltige Sa- chen automatisch als schöner. Schon Goethe hat gesagt: « Schönheit ist überall ein gar willkomme- ner Gast. » Schönheit als Vehikel, über das man viel Inhalt transportieren kann. Wenn man es also schafft, schöne, nachhaltige Produkte zu produzie- ren, dann zieht das die Menschen umso mehr an. Was war der Ursprung für Ihr Umwelt- engagement? Ich liebe die Natur. Es gibt nichts Schöneres, als eine Blüte, Blattformen oder Landschaften zu be- trachten. Nichts berührt mich so sehr wie schöne Natur. Deswegen ist für mich Nachhaltigkeit auch immer der Schutz der Natur. Mein Grossvater war Hobbyjäger, und ich war oft mit ihm im Wald. Ich habe dort viel über die Natur gelernt, aber auch ge- sehen, wie ein Tier erschossen wurde. Das macht etwas mit einem. Da wusste ich, dass ich das nicht möchte und es mir wichtig ist, Tiere zu schützen. Diese Kreisläufe in der unberührten Natur, das hat für mich als gelernte Soziologin, die in Systemen denkt, etwas sehr Schönes. Das Unschöne ist, wie wir Menschen dann leider oft alles zerstören. In Ihrem Buch geben Sie Nachhaltigkeits tipps für den Alltag. Sie schreiben, dass bei der Hautpflege bis zu 120 Inhaltsstoffe auf uns einwirken. Worauf sollten wir achten? Wahre Schönheit kommt von innen – was nach Klischee klingt, ist aber gerade für Frauen oft nicht selbstverständlich. Wie wir aussehen, erzählt eben auch immer etwas über unser Leben, hier sollten wir fairer zu uns selbst werden. Die Haut ist aber auch unser grösstes Organ, und was wir auf die Haut auftragen, geht in unseren Körper hinein. Das ist wie beim Essen. Man sagt ja: « Du bist, was du isst. » Ich finde auch: « Du bist, was du dir auf die Haut aufträgst. » Viele Menschen wissen nicht, dass Inhaltsstoffe durch die Haut aufgenommen werden. Darum ist es umso wichtiger, zu wissen, welche Inhaltsstoffe einem wirklich guttun. Viele Marken sind in ihrem Branding eher neutral oder unscheinbar und dann leider voller Mikroplastik oder Silikone. Für mich ist es eine Horrorvorstel- lung, mir so was ins Gesicht zu schmieren, hinzu kommt der Schaden für die Meere und die Böden. Das Paradoxe ist doch: Menschen kaufen sich diese Produkte, weil sie sich selbst etwas Gutes tun wollen – und wissen gar nicht, was manche gelisteten Inhaltsstoffe für Konsequenzen mit sich bringen. Sehen Sie einen Wandel in der Kosmetik- branche? In den letzten Jahren ist viel passiert, was die Ästhetik der Verpackungen angeht. Sie ist moder- ner, frischer geworden und spricht mehr junge Leute an. Viele Unternehmen machen sich Gedan- ken über nachhaltige Verpackungen. Ich weiss aber auch, dass das gar nicht so einfach ist. Es hängt immer vom Produkt ab. Manche vertragen bestimmte Materialien nicht, Glas ist eher schwer, Plastik leichter. Was viel wiegt, verursacht aber mehr CO₂­Emissionen im Transport. Nachhaltig- keit ist kompliziert. Den zweiten Wandel, den ich sehe: Die Kundschaft wird kritischer, fragt mehr nach und kauft nicht einfach blind etwas, wo ein grünes Blatt drauf ist. Die Ansprüche steigen. Die Unternehmen, die das gut kommunizieren und diese Transparenz bieten, werden die Gewinner sein. Denn je mehr der Kunde hinterfragt, desto genauer liest er die Verpackung und desto mehr profitieren die wirklich nachhaltigen Unterneh- men davon. 68

MADELINE STUART « Mich inspiriert es, wie sich die Welt langsam verändert und inklusiver wird. » Madeline Stuart ist ein australisches Model und stand bei allen grossen Fashion­Weeks auf dem Laufsteg. 70

Z U K U N F T / / / S C H Ö N H E I T / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A Zahlen aus der Weleda Welt 2 700 000 Mal haben wir 2020 unsere Skin Food verkauft. 97 % recycelter Kunststoff enthalten die neuen sogenannten rPET­Flaschen, die erfolgreich für unsere Babyprodukte, Lotio- nen und die Feigenkaktusserie eingesetzt werden. Sie sollen nach und nach in weiteren Produkten zum Einsatz kommen. Die restlichen drei Prozent sind Farbstoffe. 200 Tuben pro Minute füllt die neue Kombitubenlinie Natur- kosmetik am Standort Schwäbisch Gmünd ab. Die über 6 Millionen Euro teure Konfektionierungs­ linie kann unsere Produkte in verschiedene Verpa- ckungsmaterialien abfüllen. 20 – 40 Billionen Mikroorganismen beherbergt der menschliche Körper. Sie werden als Mikrobiom bezeichnet. Die Forschung zur Interaktion zwischen Mikroorga- nismen und unserer Haut steht noch am Anfang. CHRISTINE GESIEN Senior Packaging Manager Schönheit und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen. Deshalb legen wir auch grossen Wert auf nachhaltige Ver- packungen. Unser Design und die Ver­ packungsgestaltung spiegeln unsere öko- logischen Ansprüche wider. Die Verpa- ckungen sollen in erster Linie unsere Produkte schützen und der Umwelt keinen Schaden zufügen. Bei der beliebten Skin Food Body Butter haben wir auf nachhal- tiges Grün glas umgestellt, und den Kunst stoff im Verschluss deutlich redu- ziert. Wo noch Faltschachteln nötig sind, werden sie einen Recycling anteil von mindestens 85 Prozent aufweisen. Insge- samt fokussieren wir uns bei der Pack- mittelentwicklung stärker auf das soge- nannte Positive Packaging. Produktschutz, Umweltschutz und Anwendungserlebnis gehen dabei Hand in Hand. 74

Z U K U N F T / / / S C H Ö N H E I T / / / D I E V E R A N T W O R T U N G V O N W E L E D A UNSERE VIER AROMA SHOWERS Mit der Erfahrung aus nunmehr 100 Jahren Kompe- tenz in der Arbeit mit ätherischen Ölen hat Weleda vier Aroma Showers konzipiert, die das natürliche Wohlbefinden individuell unterstützen. Je nach Lust und Laune beleben, entspannen, verwöhnen und umhüllen unsere neuen Aroma Showers, denn jede ist vom Duft her einzigartig und schenkt beim Du- schen ein Erlebnis für Körper und Sinne. Der Duft be- steht aus 100 Prozent natürlichen ätherischen Ölen und Pflanzen extrakten und entwickelt im Dampf der Dusche seine ganze Kraft. FEIGENKAKTUS FÜR FEUCHTIGKEIT Feigenkaktus strotzt im Inneren vor Feuchtigkeit. Das inspi- rierte uns zu unserer neuen Weleda Feigenkaktus-Feuchtig- keitsserie. In einem aufwendigen, zum Patent angemeldeten Verfahren extrahieren wir die wasserbindenden Bestandteile der getrockneten Kakteen, um einen wirksamen Auszug zu gewinnen. Erste Kundenstimmen bestätigen den gewünschten Effekt der lang anhaltenden Feuchtigkeit. 2020 begann der Verkauf zunächst in Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich. Weitere Märkte folgen im Lauf von 2021. Alle vier Produkte sind Natrue-zerti fiziert und tragen das UEBT-Siegel für eine Roh stoffbeschaffung mit Respekt gegenüber Mensch und Natur.

U N S E R E V E R S P R E C H E N U N D Z I E L E Z U R N A C H H A LT I G K E I T Produktentwicklung und Produkte Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Mehr zu Weleda und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auf Seite 86. Unsere Versprechen Meilensteine 2020 Tendenz Bewertung 100 % Natrue: Zertifizierung für alle Kosmetikprodukte Neue Produkte: Feigenkaktus-Pflegeserie: 24h Feuchtigkeitscreme 24h Feuchtigkeitsfluid Erfrischendes Feuchtigkeitsaugengel Erfrischendes Feuchtigkeitsspray Granatapfel-Pflegeöl Nature Cocoon Shower Hohe vertikale Integration (Duftentwicklung, Qualitätskontrolle und Tinkturenherstellung) Verstärkung der vertikalen Integration, zum Beispiel in der Tinkturenherstellung Tendenz: steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Versprechen erfüllt Versprechen nicht erfüllt Neue Ziele bis 2022 Status quo 2020 Tendenz Bewertung Ansprechende und nachhaltige Verpackungen Naturkosmetikprimärverpackungen (bezogen auf das Gewicht aller produzierten Verpackungen inklusive Verschluss systemen): Mind. 65 % Anteil Recyclingmaterial oder Biokunststoffe Anteil Recyclingmaterial: circa 40 % Mind. 75 % Recyclingfähigkeit oder Anteil Recyclingfähigkeit: circa 85 % Kompostierbarkeit Aktivitäten 2020: Umstellung der Flaschen für die Babypro- dukte auf 97 % rPET, Umstellung der Skin Food Body Butter auf Grünglastiegel, Einführung Feigenkaktus Gesichtsspray mit Flaschen aus 97 % rPET, Vorbereitung des Unverpackt- Pilotprojekts Anteil nachhaltiges Papier oder nachhaltiger Karton: 100 % (FSC-zertifiziert und/oder Recyclingmaterial) Anteil Recyclingfähigkeit: 100 % Aktivitäten 2020: Einführung von Faltschachteln mit höherem Recyclinganteil von insgesamt 85 % Anteil nachhaltiges Papier oder nachhaltiger Karton: 100 % (FSC-zertifiziert und/oder Recyclingmaterial) Anteil Recyclingfähigkeit: 100 % Aktivitäten 2020: Einsatz optimierter Transportverpackungen Naturkosmetikumverpackungen (Faltschachteln, Beipackzettel): 100 % nachhaltiges Papier oder nach haltiger Karton (zum Beispiel Recyclingmaterial, FSC-Label) 100 % Recyclingfähigkeit oder Kompostierbarkeit Naturkosmetiktransportverpackungen: 100 % nachhaltiges Papier oder nach haltiger Karton (zum Beispiel Recyclingmaterial, FSC-Label) 100 % Recyclingfähigkeit oder Kompostierbarkeit Erhöhung des Anteils an ökologischem Füll- und Verpackungsmaterial steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Ziel gut erreichbar Ziel schwer erreichbar Ziel sehr schwer erreichbar Tendenz: 78

U N S E R E V E R S P R E C H E N U N D Z I E L E Z U R N A C H H A LT I G K E I T Regenerative Landwirtschaft und Biodiversität Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Mehr zu Weleda und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auf Seite 86. Unsere Versprechen Meilensteine 2020 Tendenz Bewertung Durchschnittlicher Bioanteil von mind. 80 % bezogen auf die zertifizierbaren Rohstoffe Aktueller Status: 80 % Bioanforderung bei neuen Rohstoffen umgesetzt UEBT-Standard: Neue Partner halten Bioanforderungen ein und setzen soziale und ökologische Anforderungen um. Engagement für nachhaltigere Palmwirtschaft Mitarbeit im Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP), Kooperation mit BOS Deutschland (Borneo Orangutan Survival) Acht eigene Heilpflanzengärten weltweit (Deutschland – grösster bio- logisch-dynamischer Garten in Europa,, Schweiz, Frankreich, England, Niederlande, Brasilien, Argentinien, Neuseeland) Heilpflanzengarten Deutschland: Neue Vogelart, nachdem einheimische Fische in den Teichen angesiedelt wurden: Eisvogel Tendenz: steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Versprechen erfüllt Versprechen nicht erfüllt Neue Ziele bis 2022 Status quo 2020 Tendenz Bewertung Initiative für den biologisch- dynamischen Landbau Sondierungsgespräche für Allianzen mit externen Partnern; Schwerpunkte: Vergrösserung der biologisch-dynamisch bewirtschafteten Anbauflächen (gemeinsam mit Demeter) Verstärkung der Kommunikation zu den Vorteilen der regenerativen Landwirtschaft, neue Projekte und Allianzen für die Umstellung auf biodynamische Rohstoffe, wie beim Lavendelanbau in Moldawien Erhöhung des Anteils der Rohstoffe aus biologisch-dynamischer Landwirt- schaft auf 30 % Umstellung von Bio- auf Demeter-Qualität bei folgenden Rohstoffen: Rohr- und Rübenzucker, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Jojobaöl Biodiversitätsförderung in Projekten und mit Stakeholdern Mitarbeit bei der Union for Ethical Biotrade (UEBT) (Vorstandsvorsitz, Vertretung in mehreren Komitees) Seit Mitte 2018 ist Weleda nach dem UEBT Ethical Sourcing System zertifiziert. Das Lieferketten-Managementsystem wird dadurch stark intensiviert. Mittlerweile sind 41 Lieferketten in 27 Ländern auditiert. Das UEBT-Logo ist auf unseren neuen Kosmetikverpackungen abgebildet. Verstärkte Kommunikation über Biodiversität / UEBT und Demeter, unter anderem im Handel Saatgutstrategie und Saatgutinitiative Saatgutstrategie zum Erhalt der Saatgutvielfalt und Förderung von alternativen Saatgutinitiativen Unterstützung von Organisationen wie Initiative Biosaatgut Sonnenblume (IBS), Hortus officinarum und Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die sich wie Weleda für Gentechnikfreiheit, Förderung von hybridfreiem Saatgut und Transparenz in den Biolieferketten einsetzen. Pilotprojekt mit wissenschaftlicher Unterstützung und in Kooperation mit weiteren Unternehmen zur Verknüpfung wirtschaftlicher Wildsammlung für Pharma- Unternehmen mit Naturschutz in den Sammelgebieten. Tendenz: steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Ziel gut erreichbar Ziel schwer erreichbar Ziel sehr schwer erreichbar 80

U N S E R E V E R S P R E C H E N U N D Z I E L E Z U R N A C H H A LT I G K E I T Nachhaltige Standorte, Produktion und Logistik Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Mehr zu Weleda und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auf Seite 86. Unsere Versprechen Meilensteine 2020 Tendenz Bewertung Verwertungsquote des Abfalls ≥ 98 % Quote liegt bei 98 % Eigene Produktion zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Quellen in CH, D und F In der Schweiz haben wir die ökologische Stromqualität verbessert. 2020 wurde am Hauptsitz eine zweite Photovoltaikanlage installiert. Umweltmanagementsystem: ISO 14001 und EMAS in CH und D Die Rezertifizierung in CH und Überwachungsaudits in D wurde erfolgreich absolviert. Tendenz: steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Versprechen erfüllt Versprechen nicht erfüllt Neue Ziele bis 2022 Status quo 2020 Tendenz Bewertung Verbesserung des ökologischen Fussabdrucks 100 % Strom aus erneuerbaren Quellen in allen Verbundunternehmen sowie bei Lohnherstellern und Pack- mittelherstellern Verbundunternehmen: 91,5 %, Verbesserung gegenüber Vorjahr um + 2,8 % Lohn- und Packmittelhersteller: nicht vollständig bekannt, Massnahmen zur Erfassung gestartet Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 80 % für eigene Gebäude und eigene Produktion Anteil: 52,1 % 100 % erneuerbarer Strom in CH, D, UK, NL, NZ und E. In den Niederlanden wurde zudem eine neue PVA errichtet. 100 % Transparenz bezüglich Emissionen zu Scope 1, 2 und 3 und Programm zur Reduktion Verringerung der Energieintensität um jährlich 2,5 % Verringerung der Trinkwasserintensi- tät um jährlich 2,5 % Verringerung der Abfallintensität um jährlich 2,5 % Erfassung der CO₂-Emissionen: Bilanzierung des weltweiten Carbon-Footprints ist 2020 erfolgt, Scope 1 – 3 für 2019 (siehe auch Seite 6 – 7). Klimastrategie wurde auf Basis der Erkenntnisse erstellt. Nicht erfüllt: – 0,4 % in CH, D, F, insgesamt aber auf Zielpfad Nicht erfüllt: – 1,8 % in CH, D, F, insgesamt aber auf Zielpfad Erfüllt: – 7,3 % in CH, D, F, insgesamt noch nicht auf Zielpfad Die für die Standorte CH / D neu geschaffene Koordinationsstelle zur Reduktion des Abfallaufkommens zeigt Wirkung. Steigerung der Abfall / Recycling-Quote um jährlich 2,5 % Nicht erfüllt: + 0,8 % Zukunftsfähiges und nachhaltiges Logistik- und Mobilitätskonzept Das Mobilitätskonzept für den Standort Arlesheim wurde erstellt, die Umsetzung verzögert sich aufgrund der Pandemie. Ein Pilotprojekt für eine eigene E-Bike-Flotte für die Mitar- beitenden am Standort Arlesheim startet im Mai 2021. Der zentrale Logistikneubau am Standort Schwäbisch Gmünd ist zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Berichts in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Ziel ist ein sehr hoher Nachhaltigkeitsstandard. Der Spatenstich ist für die zweite Hälfte 2021 geplant. Tendenz: steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Ziel gut erreichbar Ziel schwer erreichbar Ziel sehr schwer erreichbar 82

U N S E R E V E R S P R E C H E N U N D Z I E L E Z U R N A C H H A LT I G K E I T Sinnvolles und gutes Arbeiten Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Mehr zu Weleda und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auf Seite 86. Unsere Versprechen Meilensteine 2020 Tendenz Bewertung Förderung der Weleda Kultur und der persönlichen und beruflichen Entwicklung Förderung der Vereinbarkeit von Privat leben und Beruf, der Gesund- heit und der Diversität an den Hauptstandorten Engagement von Mitarbeitenden für Mitarbeitende Vielfältige Seminarangebote, unter anderem in virtuellen Formaten, zum Beispiel: « Weleda Biografie-Tage » « Wertschätzende Kommunikation » « Resilienz – meine innere Stärke » « Achtsame Selbstführung » Förderung der persönlichen Resilienz im Intranet: « Ich nehme mir Zeit für mich » mit regelmässigen Impulsen zu Körper, Seele, Geist, entwickelt vom « Startup@Ausbildung » « Gesundes Leben im Blick » (CH, D), Impulse zu Gesundheit im Intranet Betriebseurythmie Corona-Sprechstunden von HR – Unterstützung in schwierigen Zeiten für alle Mitarbeitenden (CH, D) Wurde teilweiseaufgrund der Pandemie eingeschränkt. Vielfältige Angebote und Initiativen, zum Beispiel: Chor (CH) Yoga (CH, D) Meditation (CH, D) Massage (CH, D) Tendenz: steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Versprechen erfüllt Versprechen nicht erfüllt Neue Ziele bis 2022 Status quo 2020 Tendenz Bewertung Ort der menschlichen Entwicklung an gemeinsamen Aufgaben Einführung eines Global-Leadership- Programms Weltweite Weiterentwicklung der Weleda Kultur und Identität Transformation « Kollegiale Führung und Zusammenarbeit » Entwicklung des Weleda Führungstrainings « Gut führen » für alle Führungskräfte, Start (CH / D) 2. Quartal 2021, im Anschluss gruppenweiter Roll-out geplant. Interkultureller kollegialer Austausch in der jährlichen HR-International Conference Weiterentwicklung des 2019 gestarteten Experiments « Assoziative Ausbildung » von Weleda & GLS Bank mit Start von zwei weiteren Studierenden « Assoziatives Studium BWL » – in verschiedenen Kulturen gebildet, mit erweitertem Horizont und einzigartigen Chancen für die persönliche Entwicklung Zukunftsfähige Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Vertei- lung von Führungsverantwortung. Beteiligung der Mitarbeiten- den (CH / D) in über 130 Transformationsworkshops auf Basis des integralen Modells, innovative Experimente in ausgewähl- ten Abteilungen Förderung der Vereinbarkeit von Privat leben und Beruf, der Gesund- heit und der Diversität, weltweit Internationaler kollegialer Austausch in der HR-Group-Conference « People at Weleda »: Vorstellung des Workshopangebots « Weleda Biografie-Tage » als Beitrag zu persönlicher Entwick- lung und Resilienz steigend gleichbleibend fallend Bewertung: Ziel gut erreichbar Ziel schwer erreichbar Ziel sehr schwer erreichbar Tendenz: 84

U N S E R E V E R S P R E C H E N U N D Z I E L E Z U R N A C H H A LT I G K E I T Unser Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen Wir gleichen unser Handeln mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals, 2015 veröffentlicht) ab, weil uns dieses starke Bekenntnis zu einer global nachhaltigen Entwicklungsinitiative sehr wichtig ist. Die nachhaltigen Entwicklungs- ziele wurden von den Vereinten Nationen verfasst und sollen bis 2030 erreicht werden. Insgesamt beinhalten sie 17 Oberziele und 169 Unterziele. – Einhaltung sozialer Kriterien entlang unserer Rohstofflieferket- ten (z. B. jährliche Verhandlungen über kostenbasierte Preise, Zuschläge für Bioanbau, garantier- tes Mindesteinkommen nach UEBT­Standard) – Planungssicherheit für Kleinbauern durch langfristige Verträge – Finanzielle Förderung einzelner sozialer Projekte in Rohstoffliefer- ketten – Erhalt des ländlichen Lebens durch Förderung von Kleinbetrieben – Förderung der Flächen­ und Boden- qualität durch Rohstoffe aus öko- logischer Landwirtschaft, biodyna- mischer Landwirtschaft und kon­ trollierter Wildsammlung – Nur Einsatz von Non­GMO­Saatgut – Soziale Projekte mit Rohstoff­ lieferanten – Ernährungssicherung in Anbau­ und Sammelregionen (nach UEBT­ Standard) – Förderung der Anthroposophischen Medizin und Therapievielfalt sowie einer antibiotikafreien Medizin – Vielfältige Programme für Mitar- beitende zur Resilienzstärkung – Aufklärung von Kunden zum Thema Gesundheit durch Publikationen und Events – Entlang unserer Rohstoffliefer­ ketten Sicherstellung der Arbeits- sicherheit und des Gesundheits- schutzes nach UEBT­Standard – Soziale Projekte in unseren Rohstofflieferketten zur Unter- stützung der Bildung – Zahlreiche Programme für Mitarbeitende und Auszubildende/ Studierende – Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen – Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) – Einhaltung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen entlang unserer Rohstofflieferketten nach UEBT­Standard – Auftragsvergabe an das Haus Lindenhof zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung – Förderung der Gleichberechtigung sowohl bei unseren Lieferanten wie auch bei unseren Mitarbeitenden – Hoher Frauenanteil und Frauen in Führungsfunktionen 86 – Produkte ohne Mikroplastik, ohne Flüssigplastik und andere schwer ab baubare bzw. wasserbelastende Inhaltsstoffe – Produktion: grosse Bemü hungen um effektives und effizientes Wassermanagement und hoch effi­ ziente Ausrüstung der Produk­ tionsanlagen – Durch maximalen Einsatz von Roh- stoffen aus ökologischem Anbau kein Eintrag von Pestiziden ins Grundwasser – Soziale Projekte wie Brunnenbau in Uganda – Schonende Bewässerung im Anbau in wasserarmen Gebieten – Zugang zu Trinkwasser für alle Beteiligten entlang unserer Rohstofflieferketten (nach UEBT­ Standard) – Effektives und effizientes Ener- giemanagement in der Produktion (z. B. Umstellung auf LED) – Einsatz von Fotovoltaik und Strom aus erneuerbaren Quellen in der Produktion – Bau von neuen Gebäuden nach nachhaltigem Standard (Neubau Arlesheim) – Nachhaltige Planung des Logistik- neubaus in Schwäbisch Gmünd – Sicherstellung international anerkannter Normen auf sozialer und ökologischer Ebene in der Lieferkette nach UEBT­Standard – Sukzessive Steigerung der wirt- schaftlichen Resilienz und Zukunfts- fähigkeit des Unternehmens – Weleda als « Ort menschlicher Ent- wicklung an gemeinsamen Aufga- ben » mit vielfältigen Mass nahmen und Angeboten für unsere Mitar- beitenden – Ausrichtung an unserer Vision und Mission zum Wohle von Mensch und Natur – Unterstützung von Anbauern beim Aufbau von Infrastruktur vor Ort – Förderung der Unabhängigkeit unserer Lieferanten – Anschub­ oder Ausfallfinanzierung einzelner Lieferanten – Investitionen in die eigene Infra­ struktur – Sicherstellung der Normen der ILO durch das Lieferkettenmanage- mentsystem nach UEBT­Standard – Programm « Vielfalt gewinnt! Perspektiven für Menschen mit Fluchterfahrung » und aktive Förderung von Diversität – Aktive Zusammenarbeit mit Gemeinden, in denen Weleda ansässig ist – Förderung des ländlichen Lebens innerhalb der Lieferkette – Nachhaltige Produkte zum Wohle des Menschen im Einklang mit der Natur – Natrue­Zertifizierung aller in der Schweiz und Deutschland her- gestellten Naturkosmetikprodukte – Steigerung des Rezyklat­Anteils bei den Naturkosmetikverpackungen – Effizienter und effektiver Einsatz von Ressourcen und Reduktion von Abfall in der Produktion, Einsatz von Umweltmanagement systemen (ISO 14001, EMAS) an den Haupt- standorten – Kreislaufwirtschaft im eigenen biodynamischen Heilpflanzenanbau – Unsere biodynamischen Gärten als Beispiel für eine widerstandskräf- tige, zukunftsfähige Landwirtschaft und geschlossene Stoffkreisläufe – Transparenz hinsichtlich der Emissionen im Unternehmen und Massnahmen zur Reduktion – Schonender Umgang mit natürli- chen Ressourcen entlang der Rohstofflieferketten im Anbau und in der Wildsammlung nach UEBT­ Standard – Durch unsere Lieferantenpartner- schaften, die biodynamische Land- wirtschaft und die UEBT­Zertifi- zierung unterstützen wir die Erhö- hung der organischen Substanz im Boden, die den Kohlenstoff direkt aus der Atmosphäre bindet. – Produkte ohne Mikroplastik, ohne Flüssigplastik und andere schwer ab baubare bzw. wasserbelastende Inhaltsstoffe – > 80 % Rohstoffe aus biologischer, biologisch­dynamischer Land­ wirtschaft oder zertifizierter Wild- sammlung – Aktive Förderung der Boden­ fruchtbarkeit und der Biodiversität in Projekten mit Anbauern nach UEBT­Standard – Unterstützung von Saatgutinitiati- ven; kein Einsatz von GMO­Saatgut – Aktiver und politischer Einsatz rund um das Thema Palmöl – Respektvoller Umgang durch das Liefer ketten managementsystem – Weltweit geltende Governance­ Richtlinien – Als anthroposophisch inspiriertes Unternehmen Unterstützung und Verbreitung der Leitideen als Beitrag zu einer gerechten, viel fältigen und friedlichen Welt – Aktives Mitglied zahlreicher Ini­ tiativen und Verbände zu Gesund- heit und Nachhaltigkeit – Weltweit bestehende Kooperatio- nen mit Herstellern und Anbauern

L A G E B E R I C H T Wertschöpfungsrechnung Die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens sichern wir durch umsichtiges und ethisches Wirtschaften. Durch verantwortungsvolles unterneh merisches Handeln verbessern wir die Risikofähigkeit von Weleda – vom Verhalten am Markt über ökologisch relevante Aspekte bis hin zu den Beziehungen mit Mit arbeitenden und dem Austausch mit allen weiteren wichtigen Interessens­ und Anspruchsgruppen. So wird eine nachhaltige Wertschöpfung erzeugt, die an die Mit­ arbeitenden (Einkommen), an Kapitalgeber (Dividenden, Zin- sen) und gemeinnützige Institutionen (Spenden) sowie an die Öffentlichkeit (Steuern) verteilt werden kann. Die Wertschöpfungsrechnung (siehe Umschlaginnenseite) zeigt auf, wie das wirtschaftliche Handeln unseres Unternehmens einen Wert für die Gesellschaft generiert. Im Gegensatz zur Erfolgsrechnung, der die Perspektive der Eigentümer zugrunde liegt, erläutert die Wert- schöpfungsrechnung den Beitrag der Weleda Gruppe zum privaten und öffentlichen Einkommen. In der Wertschöpfungsrechnung wird dar- gestellt, mit welchem Aufwand eine Unternehmensleistung erbracht und wie die erzielte Wertschöpfung verteilt wurde. Abgegebene Leistung in Mio. EUR Wertschöpfung in Mio. EUR Wertschöpfung pro Mitarbeitenden in EUR  – 1,1 % 427,3 Die abgegebene Leistung verringerte sich hauptsäch­ lich aufgrund der Abnahme des Umsatzes.  – 1,2 % 180,5 Nach Abzug der Vorleistungen  – 1,6 % 82 922 Wertschöpfung pro Mitarbeitenden der Weleda Gruppe in Vollzeitstelle Spenden in Mio. EUR Mitarbeitende in Mio. EUR Aktionäre in Mio. EUR  – 3,5 % 158,7 Die Wertschöpfung war zur Einkommensbildung der Mitarbeitenden ausreichend. Unsere Mitarbeitenden sind am Leistungs prozess beteiligte Mitunternehmer. Die Eigenverantwortung und das Selbst- verständnis jedes Einzelnen zu unter- stützen und zu fördern, ist ein wich ti ges Anliegen des Unternehmens. 0,9 Für das Jahr 2020 wird gemäss dem Vorschlag des Verwaltungsrats eine Aus schüttung von 7 Prozent an die Aktionäre und Partizipanten überwiesen. Steuern in Mio. EUR  + 352 % 11,3  ± 0 % 2,6 Davon flossen 2,2 Mio. EUR an die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft in Dornach sowie an verschiedene anthro posophische Institutionen. Kredit- und Darlehensgeber in Mio. EUR  ± 0 % 0,3 88

L A G E B E R I C H T Weleda in den Märkten Trotz der Corona-Pandemie entwickelten sich unsere Märkte 2020 positiv. Unsere Produkte konnten weiterhin in Drogerien, Supermärkten, Apotheken und online verkauft werden. Genauere Zahlen finden sich auf den Seiten 89 und 94. In ihren Kurzberichten richteten die Länder ihren Fokus auf unterschiedliche Schwerpunkte. Region D – A – CH Mit einem Umsatzwachstum von rund 2 Prozent war 2020 ein sehr erfolg- reiches Jahr für Weleda Naturkosmetik in D – A – CH. Damit konnte der 2019 einge- leitete Wachstumstrend trotz der Corona­ Pandemie fortgesetzt werden. Alle drei Märkte entwickelten sich sehr erfreulich, wo- bei Österreich mit einem Wachstum von 5,7 Prozent besonders dynamisch wuchs. Schweiz Mit einem währungsbereinigten Umsatz­ plus von 2,5 Prozent setzt sich die nach­ haltig erfolgreiche Entwicklung der Weleda Naturkosmetik in der Schweiz fort. Das Wachstum in allen Kanälen lag dabei über dem Markt. Deutschland In Deutschland konnten wir unseren Naturkosmetikumsatz um gut 1 Prozent ausbauen auf rund 135 Mio. Euro. Gegen- über dem ungewöhnlich starken Vorjahr mit einem Wachstum von 2,5 Prozent ent- wickelten sich die Kanäle Drogeriemarkt und Apotheke pandemiebedingt schwächer (rückläufige Frequenz der Einkaufenden). Trotzdem lag das Wachstum von Weleda in allen Kanälen über dem Markt, und wir konnten Marktanteile halten oder ausbauen. Österreich In Österreich konnten wir mit einem Um- satzwachstum von 5,7 Prozent die Früchte verstärkter Media­Investitionen und eines erfolgreichen Distributionsausbaus ernten. Der Verkauf wuchs mit einem Plus von 4,2 Prozent deutlich über dem Markt (+1,1 Prozent). 90 Weleda – die am schnellsten wachsende Marke im deutschen Lebensmitteleinzelhandel Babypflege Befeuert durch den Design­Relaunch, die TV­Unterstützung und die Hebammen- empfehlung Nr. 1 entwickelte sich Weleda Baby 2020 mit einem Umsatzwachstum von 18 Prozent (Sell­out) zur am schnells- ten wachsenden Babypflege­Marke im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. In den Drogeriemärkten betrug das Wachstum 2,3 Prozent. In beiden Kanälen konnten wir den Marktanteil ausbauen auf 21,7 Pro- zent (+ 0,6 Prozentpunkte). +18 % Mehr Umsatz bei der Babypflege im deutschen Lebensmittel - einzelhandel. Pharma D - A - CH Der Pharmaumsatz in der D – A – CH­Region ging um 7 Prozent zurück. Die Coronaregeln hatten ein Ausbleiben der Erkältungssaison und damit einen Rückgang bei Erkältungs- präparaten zur Folge. Dafür kamen andere Arzneimittel in den Fokus. Es zahlte sich aus, dass wir auf verschiedenen Kompetenz- feldern Angebote haben. Zum Beispiel waren Arnikasalbe und Calendula Wundsalbe stär- ker gefragt – offensichtlich wegen Pflege- bedarfs durch Nutzung von Desinfektions- mitteln und Masken. Augenpräparate liefen in der Schweiz über das ganze Jahr gut. So ergab sich dort ein leichter Umsatzzuwachs. Region Südeuropa Frankreich Weleda Frankreich war im Frühjahr 2020 stark von der Pandemie betroffen. Mit dem Wegfall der Erstattungsfähigkeit für ho- möopathische Arzneimittel und der darauf- folgenden Neuorganisation unserer phar- mazeutischen Aktivitäten mussten wir uns zusätzlichen Herausforderungen stellen.

L A G E B E R I C H T Region Zentral- und Osteuropa Russland In Russland konnten wir den Umsatz stei- gern, indem wir uns schnell an das durch die Pandemie veränderte und herausfordernde Umfeld angepasst haben. Wir verzeich­ neten eine starke Entwicklung im Online- geschäft. Dies unterstützten wir durch erfolgreiche digitale Marketingaktivitäten inklusive Social­Media­Marketing und die Zusammenarbeit mit Influencern. Dazu kamen Aktivitäten wie zum Beispiel der Green Friday, bei dem wir 20 Prozent des Tagesumsatzes an einen Ökofonds ge- spendet haben, oder die Schaffung des Weleda Garden im verschneiten Skigebiet Rhose Khutor. Ukraine Weleda Ukraine verzeichnete das höchste Jahreswachstum in der Geschichte der Nie- derlassung. Die starke Leistung im Online- handel, unterstützt durch verschiedene Marketingmassnahmen, führte zu einer Um- satzsteigerung in allen Produktkategorien. Export Zentral- und Mittelosteuropa Auch in unseren Exportmärkten konnten wir erneut ein Umsatzwachstum verzeich- nen, hauptsächlich durch den Eintritt in die Golfregion. Wir freuen uns über die sta- bile Umsatzentwicklung in den bestehen- den Märkten in Zentral­ und Osteuropa. Hier sind besonders die baltischen Staaten her- vorzuheben. Seit 2020 haben wir eine Partnerschaft mit dem Botanischen Garten Meise in Belgien. Die Partner schaft passt gut zu Weleda. Es handelt sich um eine Organisation mit einer grossen Bekanntheit, die mit uns die gleichen Werte teilt. Benelux In den Niederlanden wächst Weleda Jahr für Jahr schneller als der Markt und ist Pionierin beim Thema Nachhaltigkeit. Wir setzten konsequent auf Solarenergie und sind inzwischen klimaneutral. Durch Part- nerschaften mit mehreren Nachhaltigkeits­ organisationen untermauern wir unsere gesellschaftliche Verantwortung. In Belgien setzten wir die Positionierung von Weleda als Premiummarke fort, etwa indem wir stär- ker in Apotheken vertreten sind. Highlight Belgien: Kooperation zur Biodi- versität mit dem Botanischen Garten Meise in Brüssel. Skandinavien Wir konnten 2020 die Verkäufe in Apothe- ken deutlich steigern. Die grösste Umsatz- steigerung gab es in Norwegen, wo die meisten neuen Online­ und Apothekenkun- den hinzukamen, aber auch Dänemark zeigte ein stabiles und bemerkenswertes Wachstum. Die Berater im Aussendienst haben erfolgreich damit begonnen, die Ge- schäfte digital statt physisch zu besuchen, und die Onlineschulungen für Verbraucher und Kunden waren sehr erfolgreich. Der gestiegene Absatz im Onlinehandel war 2020 in vielen Märkten ein Erfolgsfaktor. 92

L A G E B E R I C H T Drittumsatz der Ländergesellschaften Drittumsatz pro Gesellschaft Struktur des Drittumsatzes pro Gesellschaft Mitarbeitende (Vollzeitstellen) per 31.12. Währung 2020 Arzneimittel Natur kosmetik 2020 2019 36 % 18 % 33 % 12 % 14 % 26 % 16 % 1 % 0 % 0 % 1 % 0 % 0 % 3 % 51 % 80 % 36 % 48 % 5 % 0 % 64 % 82 % 67 % 88 % 86 % 74 % 84 % 99 % 100 % 100 % 99 % 100 % 100 % 97 % 49 % 20 % 64 % 52 % 95 % 100 % 336 762 361 84 69 34 21 19 54 21 42 15 11 35 43 339 776 379 82 71 39 20 24 49 19 39 15 3 31 44 165 150 39 31 17 10 45 32 16 8 424 059 – 1,2 % 21 % 79 % 2 169 2 181 Veränderung zum Vor- jahr in Landes- währung + 0,9 % – 1,4 % 40 268 37 617 175 267 78 152 – 12,6 % 20 659 + 3,8 % 10 049 11 301 9 137 10 880 78 389 7 481 10 434 165 104 6 248 670 743 8 176 53 201 1 779 130 24 750 21 689 171 260 2 158 59 031 10 142 2 510 346 2 812 5 142 2 930 6 958 4 209 3 841 164 2 858 + 7,1 % + 5,2 % + 3,2 % + 4,5 % + 10,3 % + 25,5 % + 7,0 % + 26,3 % – + 13,3 % + 27,1 % + 21,1 % + 4,2 % + 8,8 % + 37,1 % + 27,4% TCHF TEUR TEUR TEUR TEUR TGBP TEUR TEUR TEUR TSEK TEUR TEUR TCZK TEUR TRUB TEUR TUAH TEUR TEUR TUSD TEUR TARS TEUR TBRL TEUR TCLP TEUR TNZD TEUR TAUD TEUR TKRW TEUR TEUR Schweiz Weleda AG, Arlesheim Deutschland Weleda AG, Schwäbisch Gmünd Frankreich Weleda S. A., Huningue Niederlande Weleda Benelux SE, Zoetermeer Grossbritannien Weleda (UK) Ltd., Ilkeston Italien Weleda Italia S. r. l., Mailand Österreich Weleda Ges. m. b. H. & Co KG, Wien Schweden Weleda AB, Stockholm Spanien Weleda S. A. U., Madrid Tschechien Weleda spol. s r. o., Prag Russland Weleda East GmbH, Moskau Ukraine Weleda Ukraine LLC, Kiew Deutschland Weleda Services GmbH, Schwäbisch Gmünd USA (North America) Weleda Inc., Irvington NY Argentinien Weleda S. A. Argentina, Buenos Aires Brasilien Weleda do Brasil Ltda., São Paulo Chile Weleda Chile SpA, Santiago de Chile Neuseeland Weleda (NZ) Ltd, Havelock North Australien Weleda Australia Pty Ltd, Warriewood Korea Weleda Korea Ltd., Seoul Total 94

L A G E B E R I C H T Umsatzentwicklung nach Märkten und Regionen In der Region D – A – CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) wurden rund 50 Prozent (Vorjahr: 49 Prozent) der Umsatzerlöse erwirt- schaftet. Der Umsatz in dieser Region sank leicht um 0,5 Pro- zent auf 210,6 Mio. Euro (Vorjahr: 211,8 Mio. Euro). Der Umsatz in Frankreich sank um 12,6 Prozent und betrug 78,2 Mio. Euro (Vorjahr: 89,4 Mio. Euro). In den übrigen Regionen erhöhten sich die Umsatzerlöse insgesamt um 5,6 Prozent auf 135,3 Mio. Euro (Vorjahr: 128,1 Mio. Euro). Der Wechselkurseinfluss auf den Um- satz war negativ und betrug 5,5 Mio. Euro. Marktleistungen Weleda Gruppe nach Regionen in Mio. EUR (kursbereinigte Veränderungen zum Vorjahr) Gesamt: 424,1 Mio. EUR D – A – CH Deutschland, Österreich, Schweiz Zentral- und Osteuropa mit Nahem Osten und Afrika Russland, Tschechien, Ukraine, CEE, MEA Nordeuropa Benelux, Grossbritannien, Skandinavien Südeuropa Frankreich, Spanien, Italien Nordamerika Südamerika Asien / Pazifik 210,6 (– 1,1 %) 22,7 (+ 11,6 %) 41,0 (+ 6,8 %) 97,7 (– 9,2 %) 21,7 (+ 13,3 %) 15,1 (+ 18,3 %) 15,3 (+ 12,7 %) Umsatzentwicklung der Geschäftsfelder Der Anteil der Naturkosmetik am weltweiten Umsatz beträgt 333,2 Mio. Euro oder 78,6 Prozent vom Gesamtumsatz (Vorjahr: 327,0 Mio. Euro oder 76,2 Prozent). Der Umsatz der Arzneimittel verminderte sich auf 90,9 Mio. Euro (Vorjahr: 102,3 Mio. Euro), was einem Anteil vom Gesamtumsatz von 21,4 Prozent entspricht (Vorjahr: 23,8 Prozent). Die weltweiten Umsätze im Geschäftsfeld Arzneimittel verrin- gerten sich im Jahr 2020 um 11,2 Prozent (Vorjahr: Umsatzrück- gang von 2,3 Prozent). In der D – A – CH Region, die rund 51 Pro- zent des Umsatzes erwirtschaftete, sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 7,1 Prozent. Für den Umsatzeinbruch ist in erster Linie die fehlende Grippewelle verantwortlich. Die Wachs- tumsimpulse kamen aus der Region Südamerika. Hier konnte der Umsatz kursbereinigt um 19,6 Prozent gesteigert werden. In Frankreich betrug der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr 19,2 Prozent, hauptsächlich geprägt durch den Wegfall der Erstat- 96 tungsfähigkeit von homöopathischen Heilmitteln in der Grund- versicherung. In den übrigen Märkten verringerte sich der Umsatz kursbereinigt um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der Herausforderungen durch die Covid­19­Pandemie konnte im Geschäftsfeld Naturkosmetik der weltweite Umsatz um insgesamt 1,9 Prozent gesteigert werden. Das Wachstum flachte jedoch ab (Vorjahr: Umsatzzuwachs von 6,3 Prozent). In der Region D – A – CH stieg der Umsatz um 2,0 Prozent. Osteuro- pa konnte um 5,1 Prozent zulegen. Ebenfalls erfreulich hat sich USA entwickelt mit 11,3 Prozent Umsatzsteigerung zum Vorjahr. Frankreich hingegen musste einen Umsatzrückgang von 9,0 Pro- zent hinnehmen, hauptsächlich bedingt durch die allgemeine Entwicklung des Naturkosmetikmarktes in Frankreich. Das Um- satzwachstum in allen anderen Ländern betrug insgesamt 7,4 Prozent. Naturkosmetik und Arzneimittel Weleda Gruppe Gesamt: 424,1 Mio. EUR Weleda Naturkosmetik Weleda Arzneimittel 78,6 % 21,4 % Betriebsergebnis Das konsolidierte Betriebsergebnis (EBIT) der Weleda Gruppe konnte um 6,4 Mio. Euro oder 40,3 Prozent auf 22,3 Mio. Euro (Vorjahr: 15,9 Mio. Euro) gesteigert werden. Das liegt haupt­ sächlich an den stark zurückgegangenen Ausgaben aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Covid­19­Pandemie. Das Betriebsergebnis im Einzelabschluss der Weleda AG stieg im Vergleich zum Vorjahr um 19,4 Mio. Schweizer Franken auf 23,0 Mio. Schweizer Franken. Betriebsergebnis (EBIT) in Mio. EUR 2020 2019 2018 2017 2016 22,3 15,9 21,1 18,7 23,9

L A G E B E R I C H T Aussergewöhnliche Ereignisse Im Berichtsjahr haben keine aussergewöhnlichen Ereig nisse stattgefunden. Forschung und Entwicklungstätigkeit Wachstumstreiber in der Naturkosmetik bilden neben der Markt­ erweiterung hauptsächlich Innovationen. In der Arzneimittel­ forschung treibt Weleda den Kompetenzaufbau weiter voran. Für beide Bereiche zusammen investierten wir in diesem Jahr wiederum einen zweistelligen Millionenbetrag in Forschung und Entwicklung. Erwartung für das Jahr 2021 Für das Jahr 2021 sind wir zuversichtlich, dass aufgrund der aktu- ellen Marktlage, der geplanten Innovationen, der Marktpräsenz und der Markenstärke von Weleda in vielen Ländern für die Natur- kosmetik immer noch gute Wachstumschancen existieren, trotz der anhaltenden Unsicherheiten durch die Pandemie. Für die Arz- neimittel rechnen wir auf Gruppenebene mit einem stabilen Um- satz. Insgesamt erwarten wir, dass die getroffenen Zukunftsent- scheidungen wie Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Umsetzung der Pharmastrategie, die Sortimentsstrategie für die Naturkosmetik sowie der weitere Ausbau der Märkte in­ und ausserhalb Europas 2021 zu höheren Kosten führen, sich diese Investitionen aber mittel­ und langfristig in einem besseren Be- triebsergebnis niederschlagen werden. Zusammengefasst erwar- ten wir daher einen etwas höheren Gesamtumsatz bei etwas geringerem Betriebsergebnis und gleichbleibendem Netto­Ergeb­ nis im Vergleich zum abgelaufenen Jahr. 98

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Bilanz der Weleda Gruppe Aktiva in TEUR Umlaufvermögen Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung Total Umlaufvermögen Anlagevermögen Finanzanlagen Beteiligungen an Minderheiten Sachanlagen Immaterielle Vermögensgegenstände Total Anlagevermögen Bilanzsumme Passiva in TEUR Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzung Total kurzfristiges Fremdkapital Langfristiges Fremdkapital Übrige langfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital Eigenkapital Aktienkapital Partizipationskapital Kapitalreserven Gewinnreserven Eigene Aktien und Partizipationsscheine Eigenkapital exklusive Minderheitsanteile Minderheitsanteile am Eigenkapital Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile Anhang 31.12.2020 31.12.2019 1 2 3 4 4 4 4 73 277 61 002 5 850 62 512 4 143 206 784 1 506 1 261 71 274 3 999 78 040 47 689 66 536 11 135 68 241 5 428 199 029 1 677 1 019 72 599 3 631 78 926 284 824 277 955 Anhang 31.12.2020 31.12.2019 5 6 7 7 8 18 181 12 374 6 199 20 147 56 901 614 74 052 74 666 131 567 3 800 7 600 8 716 133 222 – 508 152 830 427 153 257 20 176 11 552 3 362 21 580 56 670 2 289 72 004 74 293 130 963 3 800 7 600 8 716 126 715 – 520 146 311 681 146 992 Bilanzsumme 284 824 277 955 100

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Geldflussrechnung der Weleda Gruppe in TEUR Konsolidiertes Jahresergebnis Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen Veränderung Rückstellungen Gewinn / Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der Vorräte Veränderung der übrigen kurzfristigen Forderungen und der aktiven Rechnungsabgrenzung Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und der passiven Rechnungsabgrenzung Andere nicht liquiditätswirksame Positionen Nicht liquiditätswirksame Währungs­ und Kurseinflüsse Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften Geldfluss aus Betriebstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Devestitionen von Sachanlagen Investitionen in Finanzanlagen Devestitionen von Finanzanlagen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände Geldfluss aus Investitionstätigkeit Ausschüttung an Aktionäre / Minderheiten Geldzuflüsse aus eigenen Aktien und Partizipationsscheinen Geldabflüsse aus eigenen Aktien und Partizipationsscheinen Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Total Geldfluss Flüssige Mittel zu Beginn der Berichtsperiode Total Geldfluss Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln Flüssige Mittel am Ende der Berichtsperiode 2020 7 690 10 151 5 142 10 3 267 4 132 6 373 – 1 684 – 1 637 1 403 3 437 – 267 38 017 – 9 952 238 – 12 80 – 1 625 – 11 271 0 323 – 114 209 26 955 47 689 26 955 – 1 367 73 277 2019 12 980 11 290 – 2 900 181 – 1 294 – 4 175 5 056 1 572 2 399 1 396 311 – 190 26 626 – 12 563 21 – 32 115 – 1 891 – 14 350 – 884 538 – 98 – 444 11 832 35 794 11 832 63 47 689 102

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Anhang zur Jahresrechnung der Weleda Gruppe Allgemeines Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Bericht nicht genau zur an gegebenen Summe aufaddieren. Kennzahlen und Veränderungen werden unter Verwendung des exakten Betrages und nicht des angegebenen gerundeten Betrages berechnet. Konsolidierungsgrundsätze Grundlagen der Rechnungslegung Die vorliegende Jahresrechnung wird in Übereinstimmung mit den einheitlichen Rechnungslegungs­ vorschriften (Weleda Accounting Manual) erstellt. Diese Rechnungslegungsvorschriften stimmen mit den Bestimmungen über die kaufmännische Buchführung des schweizerischen Obligationenrechts (Art. 957 – 963 b OR) überein. Die konsolidierte Jahresrechnung der Weleda Gruppe entspricht Gesetz und Statuten. Einige Posi­ tionen der Bilanz sowie der Erfolgsrechnung werden zusammengefasst, um dem Leser den Überblick zu erleichtern. Diese Positionen sind im Anhang im Einzelnen erläutert. Konsolidierungskreis Neben der Weleda AG Arlesheim mit der Zweigniederlassung Weleda AG Schwäbisch Gmünd werden im Abschluss der Weleda Gruppe 24 Tochterunternehmen voll konsolidiert. Es handelt sich hierbei aus- nahmslos um Verbundunternehmen, die unter der einheitlichen Leitung der Weleda AG Arlesheim stehen und bei denen die Weleda AG direkt oder indirekt mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist. Im Berichtsjahr wurde die Weleda Immobilien GmbH gegründet und neu in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die Minderheitsbeteiligung in Japan wird mit der Equity­Methode einbezogen. Die konsolidierten Gesellschaf- ten sind im Anhang ausgewiesen. Konsolidierungsmethode Grundlage des konsolidierten Abschlusses sind die zum 31.12.2020 erstellten Jahresabschlüsse der Gruppengesellschaften, welche in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Weleda Accounting Manual erstellt werden. Konsolidierungszeitraum ist das Kalenderjahr. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen Purchase­Methode. Aktiva und Passiva sowie Aufwand und Ertrag werden bei den voll konsolidierten Gesellschaften zu 100 Prozent erfasst. Minderheitsanteile am konsolidier- ten Eigenkapital sowie am Geschäftsergebnis werden separat ausgewiesen. Die Beteiligungsbuchwerte der Obergesellschaft werden gegen die vorhandenen Eigenkapi talwerte der Untergesellschaften aufgerechnet. Gemäss der Vollkonsolidierungsmethode werden Aktiva und Passiva sowie Aufwendungen und Erträge auch jener Gruppengesellschaften, an denen Dritte beteiligt sind, in vollem Umfang in die Konzernrechnung einbezogen. Anteile Dritter am Eigenkapital sowie am Ergebnis konsolidierter Gesellschaften werden separat ausgewiesen. Währungsumrechnung Jahresrechnungen von konsolidierten Gesellschaften in fremden Währungen werden wie folgt um­ gerechnet: Umlaufvermögen, Anlagevermögen und Fremdkapital zu Jahresendkursen (Stichtagskurs); Eigenkapital zu historischen Kursen. Die Erfolgsrechnung und die Geldflussrechnung werden zu Jahres- durchschnittskursen umgerechnet. Die dadurch entstehende Umrechnungsdifferenz wird erfolgsneu­ tral in der Eigenkapitalposition Gewinnreserve verbucht. Nachstehend aufgeführte Devisenumrech­ nungskurse werden angewendet: 104

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Eigene Aktien und Partizipationsscheine Eigene Aktien und Partizipationsscheine werden im Erwerbszeitpunkt zu Anschaffungskosten erfasst. Der Bestand an eigenen Aktien und Partizipationsscheinen wird als Minusposition im Eigenkapital ausgewiesen. Bei späterer Wiederveräusserung wird der Gewinn oder der Verlust direkt den freiwilligen Gewinnreserven zugeschrieben. Leasinggeschäfte Leasing­ und Mietverträge werden nach Massgabe des rechtlichen Eigentums bilanziert. Entsprechend werden die Aufwendungen als Leasingnehmerin bzw. Mieterin periodengerecht im Aufwand erfasst, die Leasing­ bzw. Mietgegenstände selber jedoch nicht bilanziert. Das Total der ausstehenden lang­ fristigen Miet­ und Leasing­Verbindlichkeiten ist im Anhang aufgeführt. 106

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E 4 Anlagevermögen in TEUR Stand 1. Januar 2019 Wechselkurseinfluss Equity­Bewertung Zugänge Abgänge Umbuchung innerhalb Anlagevermögen Abschreibungen und Wertberichtigungen Stand 31. Dezember 2019 Wechselkurseinfluss Equity­Bewertung Zugänge Abgänge Umbuchung innerhalb Anlagevermögen Abschreibungen und Wertberichtigungen Finanz- anlagen 1 808 4 0 32 – 164 2 – 5 1 677 5 0 12 – 181 0 – 7 Beteiligun- gen an Minderheiten 850 2 190 0 0 0 – 23 1 019 – 1 267 0 0 0 – 24 Sach- anlagen 69 966 1 009 0 12 563 – 1 454 251 – 9 736 72 599 – 737 0 10 760 – 2 412 0 – 8 936 Immaterielle Vermögens- gegenstände Total Anlage- vermögen 3 600 36 0 1 891 – 117 – 253 – 1 526 3 631 – 41 0 1 625 – 32 0 – 1 184 76 224 1 051 190 14 486 – 1 735 0 – 11 290 78 926 – 774 267 12 397 – 2 625 0 – 10 151 Stand 31. Dezember 2020 1 506 1 261 71 274 3 999 78 040 Die Finanzanlagen beinhalten langfristige Forderungen an Dritte, Wertschriften und Beteiligungen kleiner als 20 Prozent. Die Beteiligungen an Minderheiten beinhalten Anteile an Unternehmen, an denen Weleda zwischen 20 und 50 Prozent hält. Die Zugänge sind auf die Equity­Bewertung zurückzuführen. Bei den Zugängen von immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Software. Der Zugang bei den Sachanlagen setzt sich vor allem aus den Investitionsprojekten sowie Er satzinvestitionen an den Standorten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen. Der Hauptanteil der Sachanlagen liegt mit EUR 26 Mio. (Vorjahr: EUR 26 Mio.) in der Schweiz. In der Zweigniederlassung Deutschland befinden sich EUR 18 Mio. (Vorjahr: EUR 18 Mio.), und die Weleda Frankreich weist Sachanlagen im Wert von EUR 10 Mio. (Vorjahr: EUR 12 Mio.) aus. 5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in TEUR Gegenüber Dritten Gegenüber Revisionsstelle Ernst & Young Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2020 31.12.2019 18 103 78 18 181 20 076 100 20 176 6 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten in TEUR Gegenüber Dritten Gegenüber Aktionären Total übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 108 31.12.2020 31.12.2019 12 340 34 12 374 11 520 32 11 552

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Des Weiteren wurden sechs Aktien (Nennwert je CHF 1 000) zu einem Transaktionspreis von je EUR 7 792, acht Aktien (Nennwert je CHF 125) zu einem Transaktionspreis von je EUR 985, sowie sechs Aktien (Nenn- wert CHF 112,50) zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von je EUR 921 gekauft. Ausserdem wurden 15 Aktien (Nennwert CHF 1 000) zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von EUR 8 217 und fünf Aktien (Nennwert CHF 112,50) zu einem Transaktionspreis von je EUR 887 verkauft. 9 Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen PRODUKTGRUPPEN Naturkosmetik Arzneimittel Nettoerlöse REGIONEN D – A – CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) Zentral­ und Osteuropa, Naher Osten und Afrika (Russland, Tschechien, Ukraine, CEE, MEA) Nordeuropa (Benelux, UK und Skandinavien) Südeuropa (Frankreich, Spanien, Italien) Nordamerika Südamerika Asien / Pazifik Nettoerlöse 2020 in TEUR 333 182 90 877 424 059 2020 in TEUR 210 634 22 673 40 968 97 723 21 689 15 111 15 261 424 059 2020 in % 78,6 21,4 100,0 2020 in % 49,7 5,3 9,7 23,0 5,1 3,6 3,6 100,0 2019 in TEUR 326 981 102 287 429 268 2019 in TEUR 211 781 21 554 38 446 107 583 19 511 16 739 13 654 429 268 2019 in % 76,2 23,8 100,0 2019 in % 49,3 5,0 9,0 25,1 4,5 3,9 3,2 100,0 110

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E 13 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen in TEUR Finanzanlagen Sachanlagen Immaterielle Vermögensgegenstände Total Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen 14 Finanzaufwand in TEUR Zinsen und ähnliche Aufwendungen Realisiertes und nicht realisiertes Fremdwährungsergebnis netto Total Finanzaufwand 15 Finanzertrag in TEUR Zinsen und ähnliche Erträge Total Finanzertrag 16 Direkte Steuern Die direkten Steuern fallen hauptsächlich in Deutschland an. 2020 31 8 936 1 184 10 151 2020 – 308 – 3 324 – 3 632 2020 272 272 2019 28 9 736 1 526 11 290 2019 – 223 – 427 – 650 2019 188 188 112

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Eingeschränkt verfügbare Finanzmittel in TEUR Im Umlaufvermögen Total eingeschränkt verfügbare Finanzmittel 31.12.2020 31.12.2019 346 346 277 277 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es bestehen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die Einfluss auf die Buchwerte der ausgewiesenen Aktiven oder Verbindlichkeiten haben oder an dieser Stelle offengelegt werden müssen. 114

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A G R U P P E Bericht der Revisionsstelle An die Generalversammlung der Weleda AG, Arlesheim samtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auf- fassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Konzernrech- nung für das am 31. Dezember 2020 abgeschlossene Ge- schäftsjahr dem schweizerischen Gesetz sowie den im Anhang wiedergegebenen Konsolidierungs­ und Bewer- tungsgrundsätzen. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachver- halte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728 a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates aus- gestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen. Ernst & Young AG, Basel, 23. April 2021 Daniel Zaugg Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor) Karina Gawron Zugelassene Revisionsexpertin Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzern- rechnung der Weleda AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgs- rechnung, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seiten 100 bis 115), für das am 31. Dezember 2020 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzern- rechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vor- schriften und den im Anhang wiedergegebenen Konso­ lidierungs­ und Bewertungsgrundsätzen verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Im- plementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Kon- zernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Anga- ben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darü- ber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmetho- den sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungs- standards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrech- nung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prü- fungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshand- lungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung die- ser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kon­ trollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzern- rechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen ent- sprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorge- nommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Ge- 116

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G Bilanz der Weleda AG Aktiva in TCHF Umlaufvermögen Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung Total Umlaufvermögen Anlagevermögen Finanzanlagen Beteiligungen Sachanlagen Immaterielle Vermögensgegenstände Total Anlagevermögen Bilanzsumme Passiva in TCHF Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzung Total kurzfristiges Fremdkapital Langfristiges Fremdkapital Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital Eigenkapital Aktienkapital Partizipationskapital Gesetzliche Kapitalreserven Gesetzliche Gewinnreserven Freiwillige Gewinnreserven Eigene Aktien und Partizipationsscheine Total Eigenkapital Anhang 31.12.2020 31.12.2019 1 2 3 4 27 603 46 588 16 372 56 252 1 084 147 899 16 826 5 118 47 797 2 155 71 896 16 795 51 567 11 272 57 404 1 526 138 564 16 736 10 004 48 201 2 371 77 312 219 795 215 876 Anhang 31.12.2020 31.12.2019 5 6 8 7 8 9 11 063 18 362 4 043 8 890 42 358 28 370 53 635 82 005 124 363 4 750 9 500 11 016 3 400 67 317 – 551 95 432 13 585 25 445 4 176 8 436 51 642 28 513 51 137 79 650 131 292 4 750 9 500 11 016 3 400 56 483 – 565 84 584 Bilanzsumme 219 795 215 876 118

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G Geldflussrechnung der Weleda AG in TCHF Jahresergebnis Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen Veränderung Rückstellungen Gewinn / Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der Vorräte Veränderung der übrigen kurzfristigen Forderungen und der aktiven Rechnungsabgrenzung Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und der passiven Rechnungsabgrenzung Andere nicht liquiditätswirksame Positionen Nicht liquiditätswirksame Währungs­ und Kurseinflüsse Geldfluss aus Betriebstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Devestitionen von Sachanlagen Investitionen in Finanzanlagen Devestitionen von Finanzanlagen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände Geldfluss aus Investitionstätigkeit Ausschüttung an Aktionäre Geldabflüsse aus langfristig verzinslichen Verbindlichkeiten Geldzuflüsse aus eigenen Aktien und Partizipationsscheinen Geldabflüsse aus eigenen Aktien und Partizipationsscheinen Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Total Geldfluss Flüssige Mittel zu Beginn der Berichtsperiode Total Geldfluss Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln Flüssige Mittel am Ende der Berichtsperiode 2020 10 625 11 543 2 845 9 4 729 865 – 4 643 – 2 440 – 6 642 1 551 270 18 712 – 7 742 855 – 660 50 – 589 – 8 086 0 0 347 – 124 223 10 849 16 795 10 849 – 41 27 603 2019 223 13 420 2 512 187 508 – 2 096 4 498 1 411 1 127 1 511 2 661 25 962 – 10 499 0 – 4 661 100 – 1 409 – 16 469 – 984 – 2 700 594 – 106 – 3 196 6 297 10 785 6 297 – 287 16 795 120

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G Anhang zur Jahresrechnung der Weleda AG Allgemeines Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Bericht nicht genau zur an gegebenen Summe aufaddieren. Kennzahlen und Veränderungen werden unter Verwendung des exakten Betrages und nicht des angegebenen gerundeten Betrages berechnet. Grundlagen der Rechnungslegung Die vorliegende Jahresrechnung wird in Übereinstimmung mit den einheitlichen Rechnungslegungs­ vorschrif ten (Weleda Accounting Manual) erstellt. Diese Rechnungslegungsvorschriften stimmen mit den Bestimmungen über die kaufmännische Buchführung des schweizerischen Obligationenrechts (Art. 957 – 963 b OR) überein. Die Jahresrechnung der Weleda AG entspricht Gesetz und Statuten. Einige Positionen der Bilanz sowie der Erfolgsrechnung werden zusammengefasst, um dem Leser den Überblick zu erleichtern. Diese Positionen sind im Anhang im Einzelnen erläutert. Währungsumrechnung Die Buchführung der Betriebsstätte Deutschland erfolgt in Euro und wird per Jahresende wie folgt um- gerechnet: Umlaufvermögen, Anlagevermögen und Fremdkapital zum Jahresendkurs (Stichtagskurs); Eigen kapital zum historischen Kurs. Die Erfolgsrechnung und die Geldflussrechnung werden zum Jahres- durchschnittskurs umgerechnet. Die dadurch entstehende Umrechnungsdifferenz wird über die Erfolgs- rechnung verbucht. Nachstehend aufgeführte Devisenumrechnungskurse werden angewendet: JAHRESENDKURS in CHF 1 EUR (Euro) 1,082 1,070 1,087 1,112 2020 Stichtagskurse 2020 Durchschnittskurse 2019 Stichtagskurse 2019 Durchschnittskurse Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Aktiven und Verbindlichkeiten werden in der Regel einzeln bewertet, sofern sie wesentlich sind und aufgrund ihrer Gleichartigkeit für die Bewertung nicht üblicherweise als Gruppe zusammengefasst werden können. Umsatzrealisierung Die Verkäufe werden erfasst, wenn Nutzen und Gefahr an die Kunden übergegangen sind bzw. die Leistung erbracht ist. Dies trifft im Normalfall bei Auslieferung der Produkte zu. Umlaufvermögen Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert. Das allgemeine Ausfallrisiko sowie das individuelle Kreditrisiko werden durch Wertberichtigungen be- rücksichtigt. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs­ bzw. Herstellkosten unter Beach- tung des Niederstwert­Prinzips. 122

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G Erläuterungen zur Bilanz und zur Erfolgsrechnung 1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in TCHF Gegenüber Dritten Gegenüber beteiligten Unternehmen Gegenüber Aktionären Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 Übrige kurzfristige Forderungen in TCHF Gegenüber Dritten Gegenüber verbundenen Unternehmen Total übrige kurzfristige Forderungen 3 Finanzanlagen in TCHF Ausleihungen an verbundene Unternehmen Sonstige Finanzanlagen Total Finanzanlagen 4 Beteiligungen in TCHF 31.12.2020 31.12.2019 27 060 19 340 188 46 588 33 234 18 156 177 51 567 31.12.2020 31.12.2019 1 764 14 608 16 372 7 688 3 584 11 272 31.12.2020 31.12.2019 16 416 410 16 826 16 225 511 16 736 Anteile an verbundenen Unternehmen mit mehr als 50 % Beteiligung Übrige Beteiligungen Total Beteiligungen 31.12.2020 31.12.2019 5 066 52 5 118 9 926 78 10 004 124

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G 8 Rückstellungen in TCHF Pensionsverpflichtungen Übrige Rückstellungen Total Rückstellungen Davon kurzfristig Davon langfristig 31.12.2020 31.12.2019 29 722 27 956 57 678 4 043 53 635 27 071 28 242 55 313 4 176 51 137 Übrige Rückstellungen beinhalten unter anderem Währungsrückstellungen für unrealisierte Kursgewinne auf langfristigen Finanzpositionen, Rückstellungen für strategische Projekte, die Sanierungsverpflich- tung Pensionskasse Weleda UK sowie Rückstellungen für Mitarbeiterjubiläen. 9 Eigene Aktien und Partizipationsscheine in TCHF Bestand an eigenen Aktien per 1. Januar (in Stück 219 / Vorjahr 198) Zugang eigener Aktien (in Stück 20 / Vorjahr 23) Abgang eigener Aktien (in Stück 20 / Vorjahr 2) Bestand an eigenen Aktien per 31. Dezember (in Stück 219 / Vorjahr 219) Bestand an eigenen Partizipationsscheinen per 1. Januar (in Stück 35 / Vorjahr 195) Zugang eigener Partizipationsscheine (in Stück 14 / Vorjahr 0) Abgang eigener Partizipationsscheine (in Stück 48 / Vorjahr 160) Bestand an eigenen Partizipationsscheinen per 31. Dezember (in Stück 1 / Vorjahr 35) Total eigene Aktien und Partizipationsscheine per 31. Dezember 2020 521 65 – 39 547 44 59 – 99 4 551 2019 420 106 – 5 521 244 0 – 200 44 565 2020 wurden 14 Partizipationsscheine zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von je CHF 4 231 gekauft und 48 Partizipationsscheine zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von je CHF 4 389 verkauft. Des Weiteren wurden sechs Aktien (Nennwert je CHF 1 000) zu einem Transaktionspreis von je CHF 8 341, acht Aktien (Nennwert je CHF 125) zu einem Transaktionspreis von je CHF 1 054, sowie sechs Aktien (Nennwert CHF 112,50) zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von je CHF 986 gekauft. Ausserdem wurden 15 Aktien (Nennwert CHF 1 000) zu einem durchschnittlichen Transaktions­ preis von CHF 8 795 und fünf Aktien (Nennwert CHF 112,50) zu einem Transaktionspreis von je CHF 949 verkauft. 126

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G Weitere Angaben Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr sowie im Vorjahr über 250. Die Entwicklung der Vollzeitstellen ist im Lagebericht ausgewiesen. Haftungsverhältnisse und übrige finanzielle Verpflichtungen in TCHF Langfristige Miet­ und Leasing­Verbindlichkeiten 31.12.2020 3 123 31.12.2019 3 153 Bei der Weleda AG bestehen Miet­ und Leasing­Verbindlichkeiten für Fahrzeuge und Herstellmaschinen sowie für Gebäude. Eingeschränkt verfügbare Finanzmittel in TCHF Zweckgebundene flüssige Mittel Honorar der Revisionsstelle Ernst & Young in TCHF Revisionsdienstleistungen Andere Dienstleistungen Total Honorar 31.12.2020 31.12.2019 185 185 2020 198 385 583 2019 213 209 422 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es bestehen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die Einfluss auf die Buchwerte der ausgewiesenen Aktiven oder Verbindlichkeiten haben oder an dieser Stelle offengelegt werden müssen. 128

J A H R E S R E C H N U N G 2 0 2 0 / / / W E L E D A A G Vorschlag zur Verwendung des Jahresergebnisses Antrag des Verwaltungsrats zur Verwendung des Jahresergebnisses in CHF Freiwillige Gewinnreserven (ohne Jahresergebnis) Jahresergebnis 2020 Total freiwillige Gewinnreserven 31.12.2020 56 692 020,03 10 624 868,70 67 316 888,73 Da die gesetzlichen Gewinn­ und Kapitalreserven 50 Prozent des Aktienkapitals erreicht haben, wird auf eine weitere Zuweisung verzichtet. Bei Annahme dieses Vorschlags wird folgende Ausschüttung aus den gesetzlichen Kapitalreserven vorgenommen: in CHF Aktie bzw. PS 1 à nominal Ausschüttung (7 %) 2 pro Aktie 112,50 7,90 pro Aktie 125,00 8,75 pro Aktie 1 000,00 70,00 pro PS 1 500,00 35,00 1 PS = Partizipationsschein 2 Verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den gesetzlichen Kapitalreserven Rückzahlungen aus Reserven aus Kapitaleinlagen (gesetzliche Kapitalreserven) einer Kapitalgesell- schaft unterliegen nicht der Verrechnungssteuer (Art. 5 Abs. 1 bis VStG). Somit erfolgt die Ausschüt- tung brutto. in CHF Gesetzliche Kapitalreserven vor Ausschüttung Ausschüttung auf das Aktienkapital von CHF 4 750 000,00 Ausschüttung auf das Partizipationskapital von CHF 9 500 000,00 Gesetzliche Kapitalreserven nach Ausschüttung 11 016 274,00 332 500,00 665 000,00 10 018 774,00 Überweisung der Ausschüttung aus gesetzlichen Kapitalreserven Unter Voraussetzung der Zustimmung der Generalversammlung zur vorgeschlagenen Ausschüttung werden wir diese in der Kalenderwoche 24 überweisen. Bei Aktien und Partizipationsscheinen, die sich zum Zeitpunkt der Ausschüttung im direkten Besitz der Gesellschaft befinden, wird auf eine Ausschüt- tung verzichtet. Weleda AG, Arlesheim, 23. April 2021 Für den Verwaltungsrat Paul Mackay Präsident Dr. Andreas Jäschke Vizepräsident 130

A N H A N G / / / TA B E L L E E I N G E S E T Z T E R E S S O U R C E N Eingesetzte Ressourcen zur Herstellung von Weleda Naturkosmetik und Arzneimitteln Energiekonsum in Megawattstunden Konsum innerhalb der Organisation 1 Total erneuerbare Energieträger Total nicht erneuerbare Energieträger Gesamtsumme Energiekonsum Treibstoffkonsum Nicht erneuerbar Erdgas Heizöl Andere nicht erneuerbare Treibstoffe Summe nicht erneuerbar Erneuerbar Biogas Andere erneuerbare Treibstoffe Summe erneuerbar 2020 2019 Veränderung in % 16 336 19 442 35 779 14 711 510 3 000 18 221 912 223 1 135 16 878 22 837 39 715 16 088 495 4 860 21 443 964 221 1 185 – 3,2 – 14,9 – 9,9 – 8,6 + 2,8 – 38,3 – 15,0 – 5,3 + 0,8 – 4,2 – 14,5 – 10,3 – 27,1 – 12,3 + 85,8 – 100,0 – 49,2 – 88,8 – 6,8 – 3,6 Summe Treibstoffkonsum 19 356 22 628 Energiekonsum Elektrizität, Heizung und Kühlung Nicht erneuerbar Elektrizität Heizung und Kühlung Summe nicht erneuerbar Erneuerbar Grünstrommix Solarenergie Windenergie Wasserkraft Biomassebasierte Sekundärenergie Summe erneuerbar 1 099 123 1 222 13 424 0 162 815 609 15 010 1 226 168 1 394 7 223 119 319 7 259 653 15 573 Summe Energiekonsum Elektrizität, Heizung und Kühlung 16 232 16 967 – 3,9 Produzierte Energieträger erneuerbar Elektrizität Heizwärme Summe erneuerbar Verkaufte Energieträger erneuerbar Elektrizität 1 Gegenüber Vorjahr aktualisierte Werte (erweiterte Datenbasis) 250 15 265 73,3 143 11 154 + 75,5 + 33,7 + 72,6 34 + 116,6 132

A N H A N G / / / TA B E L L E E I N G E S E T Z T E R E S S O U R C E N Materialien in Tonnen Halbfertig- und Bulkwaren 2 Erneuerbar Nicht erneuerbar Summe Handelsware 2, 3 Erneuerbar Nicht erneuerbar Summe Anteil erneuerbarer Materialien 4 Anteil nicht erneuerbarer Materialien 2020 2019 Veränderung in % 38 2 40 783 801 1 584 8 994 5 991 50 3 53 526 549 1 075 8 471 4 302 – 24,2 – 34,7 – 24,8 + 48,9 + 46,0 + 47,4 + 6,2 + 39,3 + 17,3 Summe 14 985 12 773 Überwiegend über direkte Messung bestimmt (Rechnungen und ERP­System); im Zweifelsfall Einstufung als nicht erneuerbar Schätzungen basierend auf Einkäufen und deren Materialzusammensetzung; im Zweifelsfall Einstufung als nicht erneuerbar 1 2 3 Gegenüber Vorjahr aktualisierte Werte (erweiterte Datenbasis) 4 Das als Rohstoff verwendete Trinkwasser wird hier nicht berücksichtigt, da der Wasserinput bereits beim Wasserverbrauch eingerechnet ist. Der Anteil an erneuerbaren Materialien wäre sonst bedeutend höher. Abfallmengen in Tonnen Normalabfall Kompostierung Wiederverwertung Recycling Rückgewinnung Verbrennung oder Nutzung als Brennstoff Deponierung Sonstige Entsorgung Summe Gefährlicher Abfall Recycling Rückgewinnung Verbrennung oder Nutzung als Brennstoff Deponierung On­site­Storage Sonstige Entsorgung Summe 2020 25 27 663 0 310 23 18 1 066 42 4 61 0 6 7 119 2019 Veränderung in % 20 37 740 18 350 29 25 1 221 17 16 55 1 2 29 120 + 23,9 – 27,9 – 10,4 – 100,0 – 11,5 – 20,8 – 28,4 – 12,6 + 146,6 – 78,5 + 11,2 – 91,5 + 156,7 – 77,2 – 1,0 Summe 1 186 1 341 – 11,6 134

A N H A N G / / / G R I - I N D I K AT O R E N - I N D E X GRI-Indikatoren-Index In unserer Berichterstattung zur unternehmerischen Verantwortung beziehen wir uns auch auf die international anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI, Sustainable Reporting Standards 2016) und machen unsere Leistungen damit transparent. Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, wo Informationen zu den Indikatoren in den vorangegangenen Kapiteln zu finden sind. Allgemeine Angaben Ökologie Index 301­1 302­1 302­3 303­1 304­1 304­2 304­3 305­1 305­2 306­2 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen Energieverbrauch innerhalb der Organisation Energieintensität Wasserentnahme nach Quelle Eigene, gemietete oder verwaltete Betriebs- standorte, die sich in oder neben Schutz­ gebieten und Gebieten mit hohem Biodiversi- tätswert ausserhalb von Schutzgebieten befinden Erhebliche Auswirkungen von Aktivi täten, Produkten und Dienstleistungen auf die Biodiversität Geschützte oder renaturierte Lebensräume Direkte THG (Treibhausgas)­Emissionen (Scope 1) Indirekte energiebedingte THG­Emissionen (Scope 2) Abfall nach Art und Entsorgungs methode Gesellschaftliche Leistungsindikatoren Index 405­1 413­1 417­1 Vielfalt in Leitungsorganen und Vielfalt der Angestellten Geschäftsstandorte mit Einbindung der lokalen Gemeinschaften, Folgen­ abschätzungen und Förderprogramme Anforderungen an die Produkt­ und Dienst- leistungsinformationen und Kennzeichnung Seite 133 132 81 133 80 – 81 82, 138 – 139 82, 138 – 139 6 – 7 6 – 7 80 – 81, 134 Seite 135 79, 89, 90 – 94, 141, 74 – 78 Die Global Reporting Initiative wurde 1997 von der Coalition of Envi­ ron mentally Responsible Economies (Ceres) und dem UN­Umwelt- programm (UNEP) initiiert. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.globalreporting.org. Name der Organisation Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen Ort des Hauptsitzes Betriebsstätten Eigentum und Rechtsform Bediente Märkte Grössenordnung der Organisation Informationen über Angestellte und andere Mitarbeitende Gesamtzahl der Angestellten nach Arbeitsvertrag (permanent und temporär) und Geschlecht unterteilt Gesamtzahl der Angestellten nach Arbeitsvertrag (permanent und temporär) und Region unterteilt Gesamtzahl der Angestellten nach Beschäftigungsverhältnis (Vollzeit und Teilzeit) und Geschlecht unterteilt Lieferkette Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette Vorsorgeprinzip oder Vorsichts massnahmen Aussagen der Führungskräfte Werte, Richtlinien, Standards und Verhaltensnormen Führungsstruktur Berichtszeitraum Datum des aktuellsten Berichts Berichtszyklus Kontaktangaben bei Fragen zum Bericht Aussagen zur Berichterstattung GRI­Inhaltsindex Externe Prüfung Direkt erwirtschafteter und verteilter wirtschaftlicher Wert Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen Erhebliche indirekte ökonomische Auswirkungen Seite Titel 1, 74 – 78 1 94 1 89 1 94 135 135 135 38 – 43, 138 – 139 Umschlag­ innenseite, 142 6 – 13 2 – 4 5, 73, 86, 137 3 – 4 142 142 142 142 2 136 116, 131, 138 – 139 Seite Umschlag­ innenseite, 88 Umschlag­ innenseite, 102 118 – 130 Index 102­1 102­2 102­3 102­4 102­5 102­6 102­7 102­8 102­8­a 102­8­b 102­8­c 102­9 102­10 102­11 102­14 102­16 102­18 102­50 102­51 102­52 102­53 102­54 102­55 102­56 Ökonomie Index 201­1 203­1 203­2 136

A N H A N G / / / U E B T - Z E R T I F I Z I E R U N G Ethical Sourcing Commitments Wir sind seit 2012 Mitglied der Union for Ethical BioTrade (UEBT). Der gemeinnützige Verein fördert die respektvolle Beschaffung von natürlichen Rohstoffen. Der ehrgeizige Standard für die ethische Beschaffung fördert nach haltiges Wirtschaftswachstum, die lokale Entwicklung sowie den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität. Gemäss unserer Vision « Eine Welt schaffen, in der sich die Ge- sundheit und die Schönheit von Mensch und Natur kontinuierlich entfalten » und unserer Mission « Weleda entwickelt seine Ge- schäfte nachhaltig im Einklang mit der Natur und dem Menschen » haben wir den UEBT­Standard als Nachhaltigkeits­Management­ System entlang all unserer natürlichen Rohstoff­Lieferketten im- plementiert. Im Jahr 2018 bot UEBT ein Zertifizierungsprogramm für ethische Beschaffung (ESS) an. UEBT zertifiziert Beschaffungssysteme von Unternehmen, die den Menschen und die biologische Vielfalt res- pektieren. Als UEBT­Mitglied sind wir der Innovation und den Beschaf- fungspraktiken verpflichtet, die zu einer Welt beitragen, in der Menschen und die biologische Vielfalt gedeihen. In diesem Sinne und als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir beschlos- sen, einen Schritt weiterzugehen in unserem Engagement und die Zertifizierung unseres Ethical Sourcing System (ESS) für alle natürlichen Rohstoffe, die in unseren Naturkosmetikprodukten ver- wendet werden, einzuführen. Eine anschliessende Risikoanalyse hilft uns, den Bedarf an nachhaltigen Verbesserungen zu erkennen und zu ermitteln, welche Massnahmen ergriffen werden müssen. Als nächsten Schritt und als Teil des Zertifizierungsprogramms verpflichten wir uns, weitere Massnahmen entlang definierter, so- genannter priorisierter Lieferketten zu ergreifen. Damit erreichen wir noch mehr Akteure und Gebiete für den Anbau und die Wild- sammlung, um die ethische Beschaffung zu verbessern, wo immer dies erforderlich ist. Wir haben die erste Zertifizierung im Jahr 2018 erreicht und hat- ten ein zweites erfolgreiches Audit im Juni 2019. Im Jahr 2020 konnte aufgrund der Pandemie kein weiteres ESS­ Zertifizierungsaudit durchgeführt werden, dennoch haben wir alle erforderlichen Massnahmen im Rahmen der gesetzlichen Massnah- men weiter fortgeführt. Zertifizierungsumfang in Zahlen 2020 Wir hatten 657 freigegebene Lieferketten, was bedeutet, dass 100 Prozent der verwendeten Rohstoffe bewertet wurden. Im Jahr 2020 haben wir 245 natürliche Rohstoffe von 150 Liefe- ranten für die Naturkosmetik bezogen. 133 unserer Lieferketten sind als priorisiert für die Verifizierung definiert. Verifizierung bedeutet, dass wir die Informationen, die wir von unseren Lieferanten erhalten haben, zur Bewertung durch Vor­Ort­Audits bestätigen. Aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie konnten im Jahr 2020 nur sechs Audits durchgeführt werden. Mit den bereits in den Vorjahren durchgeführten Audits ist der aktuelle Status: – 47 Audits wurden durchgeführt – 3 Desktop­Assessments (in 2021) – 14 Audits geplant (in 2021) – 22 in Planung – 47 in Prüfung, ob Audit erforderlich ist Von den 47 durchgeführten Audits haben – 12 Lieferanten ihre Massnahmen bereits umgesetzt – 29 Lieferanten die Umsetzung der erforderlichen Massnahmen geplant – 6 Lieferanten noch Massnahmenpläne zu erstellen. Die genannten Massnahmen definieren sich durch die durchgeführ- ten Audits bei Lieferanten und beinhalten Verbesserungen im so- zialen und ökologischen Bereich. Die Nachverfolgung der Massnah- menumsetzung erfolgt durch unsere Mitarbeiter, eine abschlie- ssende Prüfung und Freigabe erfolgt im Vier­Augen­Prinzip durch UEBT und Weleda. So stellen wir unseren positiven Einfluss auf Mensch und Natur sicher. Ziel 2021 Verifizierung aller verbleibenden priorisierten Lieferketten Weiterverfolgung der Massnahmen der Lieferanten und Abschluss der Verifizierungsaudits Die Korrekturmassnahmen des letztjährigen Audits sind haupt- sächlich Anpassungen in unseren Prozessbeschreibungen und in- terne Schulungen. Diese Massnahmen wurden im Jahr 2020 um- gesetzt, müssen aber 2021 noch weiter angepasst werden. Dies liegt in erster Linie an Prozessverbesserungen, wie zum Beispiel der Einführung eines Online­Tools bei UEBT, mit dem die Evalu- ierung aller Daten ab 2021 erfolgen soll. Weitere interne Schulungen, Überarbeitung der Kommunikations- richtlinien zur Kommunikation 138

A N H A N G / / / C O R P O R AT E G O V E R N A N C E Transparent und solide wirtschaften Weleda legt grossen Wert auf eine transparente Führungsstruktur und eine offene Kommunikationskultur. Die Regeln der guten Unternehmensführung (Corporate Governance) sind in den Statuten und in einem Organisationsreglement verankert. Kontroll- und Risikomanagement Das übergeordnete Ziel des Risikomanagements ist, den Erhalt des Unternehmens langfristig zu sichern – als Grundlage für die weite- re Entwicklung. Die Risikoberichterstattung erfolgt halbjährlich an das Audit Committee und an den Verwaltungsrat. Die wesentlichen Inhalte und Elemente der unternehmensweiten Risikopolitik von Weleda sind in einem ganzheitlichen Kontroll­ und Risikomanage- ment­System (KuRS) dokumentiert und beschrieben. Das Audit Committee ist als wesentliches Element der Führungs- struktur für die Einhaltung der Corporate Governance – der Grund- sätze der Unternehmensführung – von Weleda verantwortlich. Audit Committee Mitglieder Zwei Mitglieder des Audit Committee, Monique Bourquin (Vorsitz), und Dr. Andreas Jäschke, gehören dem Ver waltungsrat an. Mit Dr. Patrick Scarpelli, Partner der cctm AG in Basel, ist zudem ein ex- terner Fachmann vertreten. Aufgaben Die Funktion des Audit Committee besteht darin, den Verwaltungs- rat bei seinen Überwachungsaufgaben zur Corporate Governance wirksam zu unterstützen. Hierzu gehören unter anderem: – die Überwachung der Integrität der finanziellen Berichterstattung und des internen Kontrollsystems der Gruppe sowie die Überwa- chung der Einhaltung von rechtlichen und unternehmensinter- nen Vorschriften (Compliance) – die Überwachung der Unabhängigkeit und der Leistung der unab- hängigen externen Revision (Revisionsstelle und Gruppenprüfer) wie auch der internen Revisionsabteilung 140

I M P R E S S U M Der Geschäfts- und Nachhal- tigkeitsbericht 2020 der Weleda Gruppe und der Weleda AG liegt in deutscher und in englischer Sprache vor. Als ver- bindlich gilt die deutsche Version. Weleda verzichtet auf eine geschlechterneutrale Schreibweise zugunsten leich- terer Lesart. Die Geschäfts- und Nachhal- tigkeitsberichterstattung der Weleda AG erfolgt jährlich. Zuletzt erschien der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2019 der Weleda AG und der Weleda Gruppe. Datum der Veröffentlichung 10. Mai 2021 Herausgeber Weleda AG Dychweg 14 4144 Arlesheim Schweiz www.weleda.com Redaktionelle Mitarbeit Florian Amrhein Michael Brenner Martin Cadosch Anette Engel Birgit Frank Bernward Geier Kathrin Hollmer Tobias Jakob Jessica Jungbauer Karlis Kalns Marcel Locher Christoph Möldner (redaktionelle Verantwortung) David Oechsle (Projektleitung) Annette Piperidis Ute Scheub Bas Schneiders Stefan Siemer Theo Stepp Korrektorat Patrizia Villiger, Kilchberg Fotos Umschlag: Barbara von Woellwarth Innenteil: BOS – Borneo Orangutan Survial BPI Borneo Productions International Kelly Brown Markus Burke Sara Constantino Jacob Fliedner Marcia Friese Getty Images / John Fedele Ramon Haindl iStock Jessica Jungbauer Sophia Kianni Miriam Klingl laif / Achim Multhaupt laif / The New York Times / Redux laif / Vitor Marigo / Cavan Images Hunayza Mohamed Anne Morgenstern (Geschäftsleitung / Verwaltungsrat) Srdjan Pavlovic Michael Peuckert Regina Recht Jewgeni Roppel Jan Ryser Barbara von Woellwarth Illustrationen Mutter Design Gestaltung Anzinger und Rasp, München Druck Druckerei Lokay e. K. Königsberger Str. 3 64354 Reinheim Papier Nautilus Classic, Recyclingpapier aus 100 % Altpapier Der Blaue Engel RAL­ UZ 195 EU Ecolabel Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht David Oechsle Global Communications Telefon: +49 7171 919 -8147 E­Mail: doechsle@weleda.de Art.­Nr. 00085520 (CH) Art.­Nr. 50331700 (D) 142