4 Achtsam umgesetzt Individuell statt klotzig, nachhaltig statt protzig: Am Standort Schwäbisch Gmünd entsteht ein innovativer Neubau – der Logistik-Campus. Zum Einsatz kommen ökologische Materialien wie Holz und Lehm. Der Betrieb erfolgt klimaneutral, was nicht nur die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erfreut. Gering waren die Ansprüche nie. Schon zu Be- ginn – der Logistik-Neubau arbeitete noch als Idee in den Köpfen – stand bereits fest, dass er einmal hohe Erwartungen erfüllen müsste. Da- niela Trah, Projektleiterin Logistik, erinnert sich: „Einen wahren Dreisprung wollten wir wagen; ein Projekt mit Vorbildcharakter schaffen – in ökono- mischer, ökologischer und sozialer Hinsicht.“ Als Weltmarktführerin für zertifizierte Na- turkosmetik und anthroposophische Arznei- mittel ist Weleda seit jeher angewiesen auf unverfälschte Rohstoffe aus der Natur. Die Zu- kunft des Unternehmens hängt unmittelbar mit dem Zustand der Umwelt zusammen. Ein gro- ßes Bauprojekt konnte daher Herausforderung und Chance zugleich sein. „Der Neubau soll ein Leuchtturm für Nachhaltigkeit und Achtsamkeit werden“, bekräftigt Daniela Trah. Besonders wichtig ist der Projektleiterin und ihrem Team, dass die Gebäude das DGNB-Platin-Zertifikat tragen werden. Es handelt sich dabei um die höchste Bewertungsstufe der Deutschen Ge- sellschaft für Nachhaltiges Bauen. Ein Vorzerti- fikat hat das Projekt bereits erhalten. Nun sind Logistikgebäude in der Regel eher zweckmäßige, oft klotzige, große Bauten ohne optische Vorzüge. Weleda baut stattdessen mehrere individuelle Gebäude, die sich sanft in die Umgebung einfügen – eine Geste des Respek- tes und der Achtung vor der Landschaft. Geplant sind ein Verwaltungs- und ein Funktionsgebäude sowie ein Hochregallager. Dank ökologischer Gestaltung der Außenanlagen mit heimischen Pflanzen entstehen neue Lebensräume für Flora und Fauna. Das bedeutet: Die Biodiversi- tät steigt um ein Vielfaches im Vergleich zu den Vorjahren, als die betreffende Fläche intensiv- landwirtschaftlich genutzt wurde. Erklärte Ziele für den Logistik-Campus sind ein klimaneutraler Betrieb und ein CO₂- minimierter Fußabdruck. Einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten natürliche Ma- terialien wie Holz und Stampflehm. Daniela Trah freut sich: „Vorteil dieser Baustoffe ist, dass wir sie bei einem etwaigen Rückbau zum großen Teil wieder in den Materialkreislauf zurückführen können. Ein großes Plus für die Umwelt." Wer sich mit Nachhaltigkeit befasst, landet schnell beim Thema Energiegewinnung. Auf dem Parkplatzdach, auf allen Gebäudedächern und an der Fassade des Funktionsgebäudes wird es Photovoltaikanlagen geben. Teils dienen sie, da strategisch angebracht, auch zur Beschattung bzw. zum Sonnenschutz und erfüllen so eine Doppelfunktion. Geothermie heizt und kühlt die Gebäude; modernes Monitoring hält Temperatur und Feuchtigkeit konstant. Im Hochregallager sorgen die innovative Konstruktion des Gebäu- des sowie der Materialmix aus Beton, Stampflehm und Holz für stabile Bedingungen. Eine konstante Umwälzung der Luft im Gebäude entsteht durch automatische Geräte zur Regalbedienung.